#CaroDieFünfte Alltag spielt sich ein

9. September 2019 1 Von caroabroad

Wie ihr in meinem letzten Blogpost vielleicht gelesen habt, bin ich endlich mobil! Hat auch lange genug gedauert… Da Deloss und Valerie mich nicht immer fahren konnten, habe ich in der Zeit ohne Auto oft Daniels Hilfe in Anspruch genommen oder mir ein Uber bestellt. Auch, wenn die Fahrten sehr günstig erscheinen, so summieren sich diese selbstverständlich und das schlägt auf den Geldbeutel.

Mit meinem eigenen Auto kommen andere aber auch nicht unerhebliche Kosten auf mich zu.

Anbei eine kleine Kostenaufstellung, was es heißt, ein Auto in den USA zu kaufen und zu unterhalten:

Auto 2.500$
Zulassungsgebühr 210$
Führerschein 30$
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Einmalig 2.740$

Versicherung 194$
Tankfüllung 100$ (25$ pro Tankfüllung, bei 4x tanken im Monat)
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Monatlich 294$

Am letzten Wochenende, dem Laborday Wochenende, hatten Anna und ich zusammen mit dem Nature Bond der Uni eigentlich einen Trip nach Ocala zum Kanu fahren, schnorcheln und Mountain Biken geplant. Dieser Trip fiel wortwörtlich ins Wasser, als der Hurricane Dorian angekündigt wurde. Wir entschlossen uns also in unserem warmen Georgia zu bleiben und luden Tina (Eine PPPlerin, platziert in Columbus, Georgia) ein.

Freitag, 30.08.2019
Nachdem ich Anna morgens zu einer Führerscheinstelle etwas nördlich von uns gefahren hatte und wir leider vergeblich versucht hatten, ihr einen Führerschein zu besorgen, beschlossen wir, uns ein bisschen mit Frustshoppen und guten Essen aufzuheitern!

Samstag, 31.08.2019
Mein erstes Football Spiel !
Nachdem ich Anna am frühen Nachmittag abgeholt hatte machten wir uns auf den Weg zum Stadion. Die Querstraße vor dem Stadion war komplett abgesperrt, sodass wir uns für einen Parkplatz in der Nähe entschieden. Für happige 15$ stellte ich mein Auto auf einer großen Parkplatz in der prallen Sonne. Viele Familien hatten sich auf dem Parkplatz bereits mit Grills, Pavillons und Spielen eingerichtet, um sich die Zeit bis zum Kickoff zu vertreiben. Anna, Jonas und Ich vertrieben uns die Zeit bis zum Kickoff um 18 Uhr, indem wir uns Land und Leute drumherum anschauten und die Eindrücke verarbeiteten. College Football ist in den USA ein Riesen Ding. Die Spieler werden gefeiert wie echte Stars, eine über hundertköpfige Marchingband sorgt für musikalische Unterhaltung und die Cheerleader sorgen für Stimmung.
Während des sehr einseitigen Spiels gegen die Point Seahawks erklärte mir Jonas geduldig die Regeln. Unser College gewann das spiel mit unglaublichen 56-0! Anbei ein paar Impressionen von dem Spiel und Spektakel:

Sonntag, 1.09.2019
Für die Nacht vom 1. auf den 2. September hatte sich Besuch aus Columbus Georgia angekündigt. Tina kam morgens und wir machten uns mit Anna zusammen auf den Weg nach Downtown Atlanta. Aufgrund einer Comic Convention war in der Stadt viel los und die Parkplätze völlig überteuert. Nachdem wir ein bisschen durch die Straßen gefahren sind kamen wir an einem Parkplatz etwas außerhalb an, an welchem man an Sonn- und Feiertagen auch nicht bezahlen musste. Beim aussteigen aus dem Auto wurde mir allerdings schnell bewusst, warum so wenige Autos zu sehen waren. Die Gegend war ziemlich abgerockt und ich hätte Bedanken gehabt mich hier in der Dunkelheit aufzuhalten. Beim olympischen Park entschieden wir uns für ein Eis und Donuts. Nach nicht einmal einer Stunde machten wir uns wieder auf den Weg zum Auto. Die ganze Zeit schon hatte ich ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Aber nicht einfach so, nein. Ich hatte deswegen ein ungutes Gefühl, weil ich beim Weg vom Auto in die Stadt ein beunruhigendes Poster gelesen hatte, auf welchem wortwörtlich stand: „Buy junk car. 200$ cash. no questions asked. no title needed“. Zurück beim Auto stellte sich meine Sorge aber als unnötig heraus und wir machten uns durch den Atlanta Traffic zurück nach Kennesaw. Nach einem kurzen Halt in unserer Kennesaw Mall fuhren wir zurück zu meinen Hosteltern, welche uns Mädels zusätzlich zu eigenen Freunden zum Abendessen eingeladen hatten.

Montag, 2.09.2019
Montag war Labor Day. Also Tag der Arbeit. Wir verbrachten unseren freien Montag mit Anna und Jonas ganz entspannt am Lake Acworth und dem sogenannten Acworth Beach. Wie schon so oft, unterschätzte ich die Kraft der Sonne trotz Wolken und verbrannte mich… wer nicht hören will muss fühlen…

Der restliche Teil der Woche war ziemlich unaufregend und ich merkte, wie sich der Alltag einspielte.

Anna und ich machten die Bekanntschaft mit einem Drive Thru ATM, dem erst-zahlen-dann-tanken System und Aldi Süd in den USA.

Freitag, 6.09.2019
Nachdem ich Anna morgens zu ihrer schriftlichen Führerschein Prüfung begleitet hatte (Bestanden juhu!), machten Deloss, Daniel, Elliot und ich uns nachmittags auf den Weg zum Six Flags. Einem Vergnügungspark in Atlanta. Dank Deloss, welcher vor seiner Pensionierung bei Coca Cola gearbeitet hat bekamen wir für die so genannte Coke Night 4 kostenlose Tickets mitsamt Rebounce Ticket. Deloss, welcher selbst nicht mit auf die Achterbahnen gegangen ist, hat einen tollen „Dad Job“ gemacht, indem er während unserer Achterbahnfahrten immer auf unsere Taschen und Handys aufgepasst hat.

Samstag, 7.09.2019
Nach einem mehr oder weniger entspannten Start in den Tag half ich Valerie nachmittags bei der Vorbereitung des Dinners. Wie eigentlich jedes Wochenende hatten wir wieder Gäste. Eine Freundin von Valerie, welche an der Uni Kunst Geschichte lehrt, erzählte mir von ihrem Umzug aus Südafrika in die USA und es war mehr als interessant zu hören, dass sie vor mehr als 30 Jahren mit sehr ähnlichen Schwierigkeiten zu tun hatte. Kleine Notiz am Rande: Da es anscheinend üblich ist, seinen Gästen erstmal eine volle Haus Tour zu gewähren, achte ich besonders an Samstagen und Sonntagen darauf, mein Bett zu machen, um wenigstens einen ordentlichen Eindruck zu vermitteln. 🙂

Abend bereiteten Elliot und Cookies für seinen Geburtstag zu, welcher am Sonntag war.

Sonntag, 8.09.2019
Sonntags begleitete ich Elliot schon früh morgens zur Sunday School in die Kennesaw First Baptist Church. Während ein Pfarrer verschiedene Verse der Bible diskutiert und darüber spricht hörten circa 25 Jugendliche aus der College Gruppe gebannt zu und nickten zustimmend mit dem Kopf. Mir persönlich waren seine Ansichten etwas zu extrem und konservativ, sodass ich mich mehr meinem 2. Frühstück widmete.

Nach der Kirche packte Elliot gespannt die Geschenke anlässlich seines 26. Geburtstages aus. Aufgrund dessen, dass er jedem (ob er es hören möchte oder nicht) erzählt, dass er mein großer Bruder sei entschied ich mich für ein originelles und eher lustig gemeintes Geschenk (siehe unten).
Da Amerikaner ja bekanntlich Sea Food mögen und Elliot ein sehr stolzer Amerikaner ist, wünschte er sich dies zu seinem Geburtstag. Aufgrund meiner Skepsis bezüglich Garnelen und co. orderte ich mir ein Lachs Filet zu welchem es neben Pommes auch einen Salat gab. Valerie, Deloss und Elliot ließen nichts unversucht, mich während des Essens auch für anderes Sea Food zu begeistern. So kam es, dass sich auf meinem Teller immer wieder kleine Probierhappen andere Meerestiere wieder fanden.

Das obligatorische Geburtstagsständchen der Kellner mitsamt einem großen Stück Kuchen rundete eine schöne und kalorienreiche Woche für mich perfekt ab !

Samstag,