Das einzige was aktuell halbwegs läuft, ist das Reisen. Kennt nicht irgendjemand irgendjemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der in den USA arbeitet und zufällig jemanden kennt, der ne Bürokraft braucht, die er nur mit Mindestlohn bezahlen muss? Wäre nice und ich könnte entspannter die letzten beiden „freien“ Monate verbringen. Ab Januar geht’s dann nämlich arbeiten, falls sich irgendwas auftreiben lässt – und ansonsten halt nach Hause.
Aber zurück zum Reisen, das man bald nicht mehr machen darf, falls man keinen Job für Januar safe hat. Im Vorbereitungsseminar hatte ich relativ viel mit Malte und Jonas zu tun. Unsere Bierfreundschaft hat dann dazu geführt, dass Malte und ich uns auf den Weg zu Jonas nach Atlanta machen wollten. Malte wohnt in Upstate New York und hat sich Flugtickets gebucht. Ich hatte die Wahl zwischen 400$ Flugtickets oder 8 Stunden Autofahrt einfach. Damit stand dann also relativ früh fest, dass ich fahren werde, oder zumindest versuchen werde, zu fahren.
Nikolas hat sich geopfert und ist mitgefahren. Mit dem Satz „Wollen wir eigentlich vorher Öl checken, oder beunruhigt uns das dann nur noch mehr?“ habe ich Nikolas dann abgeholt und wir haben bei Walmart bisschen Verpflegung geholt. Nach Besuch der obligatorischen einen Stunde College am Donnerstag ging es dann gegen 12 Uhr los Richtung Atlanta. Vor uns lagen 8 Stunden reine Autofahrt, also 470 Meilen oder eben 750 Kilometer.
Ich bin zwar mit meinem Schrotti schon warm geworden und ein paartausend Kilometer gefahren, aber ich war noch nie auf der Interstate (amerikanisches Pendant zur deutschen Autobahn). Erlaubte Geschwindigkeit sind dort meistens 70 mp/h, also etwa 113 km/h. Klingt erstmal langweilig, war dann aber doch abenteuerlich, weil ich nach der ersten Meile am liebsten wieder umgekehrt wäre, weil sich das Fahren mal so absolut gar nicht sicher angefühlt hat. Mit der leuchtenden Motorkontrolllampe, ner verstellten Spur wie nach nem Zusammenstoß mit nem Bison und einer Überdosis Mountain Dew ging die dann doch etwa 9 Stunden Fahrt aber relativ schnell um, und wir waren gegen 22 Uhr Ortszeit (hilfe, schon wieder ne andere Zeitzone) bei Jonas im Vorort von Atlanta.
Zur geografischen Info: Von Illinois gings nach Indiana, dann nach Kentucky, dann nach Tennessee (Nashville ist genau in der Mitte von Olney und Atlanta) und dann haben wir nur haarscharf Alabama verpasst, bevor wir nach Georgia gekommen sind. Nikolas war bisschen disappointed darüber, weil er somit Alabama nicht von seinen Staaten, die er noch besuchen will, abhaken kann.
Am nächsten Morgen kam dann Anna morgens um 7 vorbei. Anna kommt aus Bayern (hört man ihr gar nicht an, haha), wohnt auch in einem Vorort von Atlanta, geht mit Jonas zur Uni (ja, die wohnen nicht nur in ner Stadt, sondern dürfen auch noch auf ne Uni statt auf ein College gehen) und war in einem anderen Vorbereitungsseminar, als der Rest von uns. Malte, Nikolas und ich haben sie also nicht gekannt.
Zum Frühstück gab es Brot mit Kruste und Salami. Klingt unspektakulär, seit Wochen wünsche ich mir aber kein deutsches Essen mehr als Krustenbrot, Salami und Gelbwurst. Der Tag war also eigentlich schon gerettet.
Nachdem wir Malte dann am Flughafen abgeholt haben (es war arschkalt und Malte kommt mit kurzer Hose aus dem Flieger) sind wir dann in die Stadt gefahren. Eigentlich hatten wir erwartet, dass Jonas und Anna uns als Ortskundige die Stadt zeigen können, aber irgendwie waren die beiden selbst noch nicht so oft in Atlanta. Wir waren zu fünft unterwegs und jeder hat andere Dinge, die er sehen will, deshalb wurde bei einem Starbucks Kaffee für 7$ (wen beuten die da eigentlich aus?) entschieden, dass wir uns den City-Pass holen, mit dem man dann 5 Attraktionen vergünstigt besuchen kann. Während dem Schlürfen des vermutlich zu 600% überteuerten pumpkin-spiced Kaffees hat man dann der einen oder anderen lustigen Geschichte der anderen gelauscht, und siehe da – es gibt tatsächlich noch Leute, denen auch dumme oder peinliche Dinge passieren.
Als erstes gings dann in die College Football Hall of Fame. Das Ganze war zwar super interaktiv gestaltet, war dann für mich aber trotzdem eher weniger interessant. Ganz am Anfang hat man mit nem Chip, den man dann die ganze Zeit behalten hat, auf nem Bildschirm ein Team ausgesucht. Wenn man dann irgendwo hingegangen ist, wurde man schon immer mit Namen und den passenden Infos über das ausgesuchte Team begrüßt. Was allerdings cool war: Man konnte sich an Field Goals probieren. Wider Erwartens habe ich bei drei Versuchen den Ball wirklich dreimal durch die Torstangen gekickt.
Fürs Mittagessen waren wir bei Johnny Rockets. Die Restaurants sind im 1950er Jahre Stil gehalten, die Menschen so gekleidet und so tanzen tun die Mitarbeiter auch noch während sie das Essen bringen. Nach der Investition in ungefähr 2000 Kalorien gings dann ins Aquarium. Ich war von Anfang an dagegen, genauso wie ich gegen Zoos bin, aber selbst Öko-Malte aus Berlin, meinte, dass Zoos und Aquarien unter anderem eine gute Chance dafür sind, um Kindern und Menschen einen respektvollen Umgang mit Tieren zu vermitteln. Äääh bitte was?! Naja, egal. Jetzt habe ich mal einen Seestern angefasst, hoffentlich war es nicht Patrick. Und Nemo und Dorie gab es auch.
Die Footballmannschaft von Atlanta sind die Atlanta Falcons. Die spielen im Mercedes Benz Stadium,, in dem dieses Jahr auch der Superbowl stattgefunden hat. „Leider“ hatten die Falcons dieses Wochenende „bye week“, also Spielpause.
Nach dem Besuch in einem Liquor Store (Alkohol kann man hier nicht im Supermarkt kaufen) und dem Erspähen von Krombacher (aber leider zu teuer) gings dann zurück zu Jonas nach Hause, wo seine Gasteltern Tacos für uns vorbereitet hatten. Eigentlich mag ich Tacos nicht, weil ich das Gewürz am Fleisch nicht mag, aber hier gabs dann doch ein paar mehr Möglichkeiten als normalerweise, sich seine Teigfladen zu belegen. Nach dem Abendessen gabs noch ein Lagerfeuer und Jonas‘ Eltern haben sich zu uns gesellt und uns komische englische Wörter beigebracht.
Ich bin 21 Jahre alt, und schon drei Monate in den USA, habe aber trotzdem noch nie Bierpong gespielt. Wie das passieren konnte, weiß ich auch nicht. Als ich dann aber eine Tischtennisplatte und rote Becher in Jonas Wohnzimmer gesehen hatte, wusste ich, dass es jetzt endlich Zeit dafür ist. Ungeschicklichkeit, Ungeduld und Unsportlichkeit haben dann aber letztendlich doch dazu geführt, dass das vermutlich nicht mein Lieblingsspiel wird.
Nach gefühlt 3 Stunden Schlaf und einem Salamibrot gings am nächsten Tag zur nächsten Station des City Passes. By the way, ich bin sooo froh, dass ich nicht in der Stadt Auto fahren musste! Auf dem Plan stand eine Führung im CNN Gebäude. CNN zählt zu den „guten“ Nachrichtensendern in den USA und hat seinen Hauptsitz eben in Atlanta, agiert aber international. Die Tour hat ungefähr eine Stunde gedauert und man konnte von einem Glasgang aus die Leute beobachten, die die Stories schreiben und man konnte auch zuschauen, wie eine Nachrichtensprecherin gerade auf Sendung war. Klingt jetzt wieder nicht so überzeugt. Aber durch den City Pass hat es sich dann halt preislich gelohnt.
Danach gings in die Coca-Cola Welt. Wie jeder der mich halbwegs kennt weiß, trinke ich keine Cola. Also nie. Außer nachts um 4 wenn es vor 3 Stunden Zeit gewesen wäre, mal heimzugehen. Aber da schmeckt die Cola dann meistens auch eher nach was anderem…
Das hat einerseits mit dem Geschmack und andererseits mit meinem üblichen „unterstützt doch nicht immer die großen Konzerne, die eh schon zu viel Macht haben und die Leute nur ausnehmen“-Gedanken zu tun. Nein ernsthaft, Cola schmeckt mir einfach nicht, dafür Fanta umso mehr. Zu Beginn kam man nicht um einen 5 Minuten langen Film herum, der „Moments of Happiness“ hieß. Momente des Glücks, ok. In kurzen Sequenzen wurden Leute gezeigt, die Fallschirm gesprungen sind oder sich verlobt haben – schön und gut, aber war ja klar, dass der Coca-Cola-World-Besucher noch irgendwie manipuliert werden musste: Nach der Verlobung wurde erstmal ne Coke getrunken, nach dem Fallschirmsprung auch und natürlich auch nach dem Besteigen eines mit Schnee bedeckten Berges. Okay Coca-Cola, vielleicht läuft bei mir alles schief, weil ich nie ne Coke trinke. Zwischen Schildern der letzen Jahrzehnte, dem Cola-Eisbären und der Erfindung von Cola gab es dann noch einen Tasting-Room. Der Konzern Coca-Cola produziert nämlich nicht nur Cola, Fanta und Sprite, sondern insgesamt etwa 3900 verschiedene Getränke in 200 Ländern. Davon gab es dann einige zu probieren. Vielleicht hätten sie danach noch einen „Moments of Diabetes“- oder „Moments of Karies“-Film zeigen sollen.
Aus welchem Grund auch immer, will Nikolas immer die State Capitols der verschiedenen Landeshauptstädte sehen. Nach dem wir schon freitags geklärt hatten, dass es „uber“ und nicht „juber“ ausgesprochen wird, haben wir uns aber dennoch für die in Deutschland berühmt berüchtigten E-Scooter mit dem Namen Bird oder Lime entschieden. Leider war es Samstag und eh schon zu spät, also haben wir umsonst etwa 30 Minuten lang unser Leben auf den Straßen Atlantas riskiert.
Anschließend waren wir noch in einem hippen Viertel Abendessen. Zu hip für mich, ich konnte mich nicht entscheiden, welches Essen mir denn halbwegs zusagt. Ich habe mich dann für ein Pita entschieden, der war allerdings so scharf, dass ich meine Zunge danach an einem Snickers (ich hasse Snickers) kühlen musste.
Nicht nur Bierpong habe ich vorher noch nie gespielt, sondern auch Madden. Madden ist quasi dasselbe wie Fifa, allerdings eben mit Football. Nachdem Nikolas gegen Malte gewonnen hatte, war er, zu Recht, ziemlich siegessicher, schließlich habe ich das vorher noch nie gespielt, habe keine Ahnung von Football und von irgendwelchen Taktiken schon mal gar nicht. Komischerweise ging meine Taktik, abwechselnd die Spielzüge mit X und Y auszuwählen, aber super auf. Ich wusste zwar nie, ob der Spieler jetzt selbst läuft oder passt, aber hey, ich habe gewonnen. Keiner wusste, was geschieht. Danach hatte Nikolas komischerweise Schnupfen und meinte nur „Ich bin allergisch gegens Verlieren“. Gelungener Abend würde ich sagen!
Nach dann nicht nur gefühlt sondern wirklich nur drei Stunden Schlaf und das trotz Uhrenumstellung ging es am Sonntag relativ früh raus, denn Nikolas und ich wollten in die Kirche und was über Martin Luther King lernen. Nikolas geht öfters mit seiner Gastfamilie, ich war noch nie. In den Südstaaten gibt es in fast jeder Kirche Gospelchöre. Und die Gottesdienste sind allgemein nicht so strikt wie in Deutschland. Man kann ruhig später kommen, sich unterhalten, am Handy sein, man hebt die Hand wenn man mit dem Priester einer Meinung ist, man ruft laut „Amen“ oder „Alright“ und man tanzt und singt was das Zeug hält. Aber halt, was hat das mit Martin Luther King zu tun? War der nicht Bürgerrechtler und hat dafür gesorgt, dass die Rassentrennung in den USA gesetzlich aufgehoben wird? Richtig! Aber ursprünglich war er mal Pastor und hat in der Ebenezer Baptist Church gepredigt. Geschichtlich interessiert wie wir sind, haben wir uns also diese Kirche ausgesucht. Als Katholik in ner evangelischen Kirche unter lauter Farbigen, huihuihui, da fühlt man erstmal, was Minderheit bedeutet. Die Leute sind aber so freundlich, keiner guckt grimmig, egal ob total schick gemacht oder in Jogginghose, jeder grüßt jeden (sowas wie „der Friede sei mit dir“) und am Ende des Gottesdienstes haben sich alle an den Händen genommen und zusammen ein Lied gesungen.
Das Ganze hat richtig Spaß gemacht, auch wenn es komisch war, den Pastor vom iPad ablesen zu sehen. Beim Rausgehen haben die Leute dann dem Pastor (der gar nicht mal so unbekannt ist) die Hand geschüttelt und ihm für die tolle Predigt gedankt. Die Chance haben Nikolas und ich natürlich genutzt, um ein typisches Touri-Foto zu machen. Nachdem wir gesagt hatten, dass wir aus Deutschland sind, hat der Pastor gefragt, ob wir schon mal was von Dietrich Bonhoeffer gehört haben. For sure! So klein ist die Welt. Und ich dachte immer, Deutsche kennen nur amerikanische berühmte Leute, nicht anders rum.
Nach einem Schlenker durchs MLK King Center gings dann mit dem Bird zurück Richtung Downtown, wo wir uns wieder mit Anna, Jonas und Malte getroffen haben. Der letzte Punkt des City-Passes stand an: das National Center for Civil and Human Rights. Ich glaube, so einen geschichtslastigen Sonntag hatte ich noch nie. Ziemlich anschaulich wurde dort im Museum dann gezeigt, wie es zum Civil Rights Movement, also der Bürgerrechtsbewegung, kam und was das eigentlich ist und welche Auswirkungen das Ganze noch bis heute mit sich bringt. Eine Station war der Lunch Counter, also sowas wie ein kleines Restaurant, bei dem man an der Theke sitzt und isst. Man sitzt also auf einem Hocker, zieht Kopfhörer auf, legt seine Hände auf dafür vorgesehene Flächen auf dem Tisch, schließt die Augen, und hat die Aufgabe, maximal 90 Sekunden mitzuerleben, wie Farbige während der gewaltfreien Proteste behandelt wurden. Ich hatte mir erst nicht durchgelesen, wofür ich mich da eigentlich anstelle, mir dann aber doch mal Gedanken darüber gemacht, was das ist, als ich gesehen habe, dass eine Frau nach ungefähr 30 Sekunden einfach weinend aufgestanden ist und weggelaufen ist. Kurz nachdem ich die Kopfhörer dann aufhatte und meine Hände abgelegt hatte, wurde es ziemlich laut. Ich dachte erst, es steht wirklich jemand neben mir und schreit mich an, aber alles kam durch die Kopfhörer. Als wäre das noch nicht genug, sind ständig Gläser gefühlt über oder an einem zerbrochen und auch der Stuhl hat ein bisschen gewackelt, wenn man gerade „geschlagen“ wurde. Man kann nicht leugnen, dass das alles passiert ist, und ich kann nicht verstehen, wie sich manche Menschengruppen heute noch immer besser als andere fühlen können, basierend darauf, wie sie aussehen oder wo sie geboren wurden.
Eigentlich geben meine Hosts ja immer Tipps, wo wir essen gehen können oder was wir sehen sollten, aber für Atlanta hatten sie nur einen Vorschlag: Stone Mountain. Stone Mountain ist mit etwa 300m Höhe der größte freiliegende Granitfels der Welt und liegt etwa eine dreiviertel Stunde außerhalb von Atlanta. Leute assoziieren einerseits den Ku-Klux-Klan mit dem Stein, weil hier viele Zeremonien abgehalten wurden, andererseits kommt der Stein aber auch in Martin Luther King’s durchaus bekannten „I have a dream“-Rede vor. Nach einem etwa 40 Minuten langen Aufstieg hatten wir dann einen wunderschönen Blick auf die hinter Atlantas Skyline verschwindende Sonne sowie auf die Städte und Gebirge drumherum.
Nach dem Abstieg ging es dann noch in den Supermarkt, um Jonas‘ Eltern eine Kleinigkeit zu kaufen und ihnen für die Southern Hostility zu danken. Ich habe mich dort fast wohler gefühlt, als bei meiner eigenen Gastfamilie, und zu essen gab es auch noch für den Heimweg reichlich mit. Achso, und beim letzten Abendessen konnte man sehen, dass Mc Donald’s bildet. Jonas‘ Hosts haben uns unter anderem Eis mit „hot fudge“ angeboten. Nicht jeder wusste, was es ist. Ich wusste allerdings, dass es Schokosoße ist, weil uns dieselbe Frage schon mal bei einer Mc Donald’s Bestellung untergekommen ist. See? Mc Donald’s ist gut fürs Leben.
Denselben Weg zurückfahren ist langweilig, weshalb es drei Optionen gab:
- Um endlich Alabama abhaken zu können, nach Birmingham oder Montgomery fahren, um dort vor dem State Capitol ein Foto machen zu können und noch was über Rosa Parks und den Montgomery Bus Boykott lernen
- Nach Savannah an die Ostküste Amerikas fahren – Savannah soll die schönste Stadt Amerikas sein, außerdem wären dort etwa 25 Grad gewesen
- Nach Gatlinburg in Tennessee fahren, weil Elli Berge so liebt und schon seit zwei Monaten nervt, dass sie endlich mal die Smoky Mountains sehen will
Was gegen die drei Optionen sprach:
- Es wäre nicht genug Zeit gewesen, in irgendein Museum zu gehen, und nur für ein Foto vom Capitol fahre ich nicht 1100 statt 750km
- Savannah wären 1600km an einem Tag gewesen und wir wären den absolut selben Weg zurückgefahren
- Der Weg über die Smoky Mountains ist 1050 km lang, dauert ewig wegen den Serpentinen und bringt meinen Schrotti auf über 1500m Höhe innerhalb kürzester Strecken
Wofür wir beziehungsweise der Fahrer, also ich, mich entschieden habe, war der Weg über Gatlinburg. „Nikolas, Nikolas, Nikolas, mach mal ein Foto. Und ein Zeitraffer. Und hier, nimm noch mein Handy und mach beides gleichzeitig“. Ja, ungefähr so aufgeregt war ich schon, als wir die Berge von weitem nur erahnen konnten. Ich hätte ja nicht gedacht, dass wir da wirklich soooo durchfahren. Natürlich hatten wir uns vorher nicht ganz so genau informiert, weshalb ich dann doch überrascht war, als wir Schilder mit „Appalachen“, „Blue Ridge Mountains“ (bekannt aus dem Lied „Country Roads“) und eben Smoky Mountains gesehen haben. Leider haben wir keine Elche oder Schwarzbären gesehen, obwohl überall davor gewarnt wurde. Bergauf hätte ich das Auto dann am liebsten doch manchmal gerne bisschen geknürrt und runtergeschaltet, funktioniert bei Automatik aber halt nicht. Hat manchmal ziemlich gestunken und die Tatsache, dass wir keinen Handyempfang hatten, hats auch nicht besser gemacht. Nach einigen Fotostopps und etwa 5 Stunden Fahrt sind wir dann in Gatlinburg angekommen. Habe noch nie so eine Touristenhochburg außer Schloss Neuschwanstein gesehen. Parkplätze waren Mangelware, also haben wir auf einem Parkplatz geparkt, auf dem man nur parken durfte, wenn man in ein bestimmtes Restaurant geht. Das hatte aber zu, also war klar, dass wenn wir da stehen, wir nicht dort sind. Während des Essens war mir so schlecht vor Angst, dass das Auto danach vielleicht abgeschleppt sein könnte, dass Nikolas sich an meinem Sandwich ergötzen konnte. Glücklicherweise war mein Auto dann aber doch noch da, wo wir es abgestellt hatten. Über Lexington und Frankfort in Kentucky ging es dann nach Hause. Das Auto hat komisch gerochen und wir haben uns gefreut, wenn es endlich wieder nach Stinktier gerochen hat. Da wussten wir wenigstens, dass es von draußen und nicht vom Auto selbst kommt. Die einzigen Struggles auf der Heimfahrt waren dann wegen den Uhren. Wir waren ja in einer anderen Zeitzone und außerdem wurde hier noch die Uhr umgestellt (eine Woche später als in Deutschland). Zwischenzeitlich hatten also meine Armbanduhr, mein Handy und meine Uhr im Auto verschiedene Uhrzeiten, und dann wussten wir nicht, ob das Navi die Zeitverschiebung bei der Ankunftszeit mit einrechnet, oder nicht. Wie auch immer, gegen 22 Uhr waren wir endlich wieder im mehr oder weniger geliebten Olney, Illinois.
See you in New Orleans an Silvester, Anna, Jonas und Malte! Und denkt dran, positives Mindset!
ich hab‘ mich wieder mal koestlich amuesiert. guter bericht.ihr traut euch ja was – mit dem sofa-auto so viele kilometer und in die berge.