Nach nun etwa 3 MONATEN, die ich schon hier in Winona bin, ist Routine eingekehrt.
Reguläre Aufstehzeit bei ist ist 7 Uhr, damit ich meine Gastschwester Robin frühs noch sehen und mit ihr einen schönen Morgen verbringen kann.
Montags gegen 9:30 fahre ich mit meinem Rad in die Uni, da ich meinen Statistikkurs von 10 bis 10:50 habe. Mein Professor kommt ursprünglich aus China. Ich verstehe ihn manchmal schlecht, aber den Kurs mag ich gern, da ich keine nervigen Essays schreiben muss, sondern nur rechnen muss. Neulich haben wir Wahrscheinlichkeit behandelt, das Thema, was ich vermutlich niemals verstehen werde. Mein erster Test in Statistik habe ich mit 110% bestanden und eigentlich vergibt der Professor ungern über 100%, aber er empfand es als unfair mir eine „schlechtere“ Note zu geben… haha. Diese 10% kann ich gut für mein Ergebnis im Wahrscheinlichkeitstest gebrauchen…
Am Nachmittag gegen 2:10 hole ich Robin von der Schule ab. Momentan ist das Wetter noch gut genug, um sie mit dem Rad abzuholen.
Alle zwei Wochen gehe ich zu den Meetings vom International Club. Wir reden über die anstehenden Events und planen neue Trips.
Dienstags beginnt mein Tag früher als Montags, denn ich gehe schwimmen! Mein Gastvater Rob nimmt mich jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag mit zum Schwimmen. Schwimmen beginnt 6 Uhr, aber Rob hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Leinen ins Wasser zu tun, das heißt ich stehe um 5 auf, um 5:20 in der Halle zu sein und die Leinen ins Wasser zu lassen.
Schwimmen ist ja mein liebstes Hobby, aber manchmal bin ich so gar nicht motiviert… Zumal es zurzeit unglaublich kalt im Wasser ist, und ich nicht warm werde! Ich friere die ganze Zeit! Und meistens haben dann die Duschen nicht genügend warmes Wasser und ich muss kalt duschen. Das ist nicht schön 😀
Dienstag beginnt mein erster Kurs um 11 Uhr. Von 11 bis 12:20 habe ich meinen Video und Audio Kurs. Ich lerne viel übers Filmen und muss selbst eigene Filme drehen und bearbeiten. Neulich habe ich ein ganzes Wochenende gebraucht, um ein Projekt zu beenden.
Von 3 bis 4:20 Uhr habe ich einen Kurs in „Grundlagen der Buchhaltung“. Die Schwierigkeiten in diesem Kurs sind eigentlich nur die Fachbegriffe und manchmal weicht das System der USA von dem Deutschlands ab. Das ist verwirrend. Ansonsten läuft es gut. Im ersten Test hatte ich 100% und im Zweiten hatte ich als Einzige über 100% 😀
Mittwochs habe ich wieder um 10 Statistik. Danach gehe ich in einem SecondHandShop als Freiwillige arbeiten. Ich arbeite in einem Shop namens „Grace Place“. Das ist ein unglaublich toller Laden. Als ich bescheid bekam, dass mich das Programm nach Winona schickt, haben meine Schwester und ich erstmal geschaut ob es SecondHandShops gibt. Grace Place war einer dieser Läden und da bin ich natürlich gleich hin. Der Laden hat mich sehr begeistert. Und da die Kassiererin zufällig die Freiwilligenarbeit angesprochen hat meinte ich, dass ich liebend gern dort arbeiten möchte. Also bekam ich ein paar Formulare mit, die ich ausfüllen musste und schon konnte ich anfangen. Jeden Mittwoch gehe ich von ca. 12 bis 3 oder 4 in diesem Shop arbeiten. Meine Aufgaben sind Spenden annehmen (Grace Place empfängt Spenden, bereitet sie auf und verkauft sie. Mit diesen Erlösen finanzieren sie einige gesellschaftliche Projekte wie zum Beispiel: ein Haus für Wohnungslose aufbereiten, eine Kleidungs- und Lebensmittelausgabe für Menschen mit geringem Einkommen oder wöchentliche Workshops für Kinder), manchmal an der Kasse sein, den Laden in Ordnung halten und manchmal auch Ware mit einem Preis versehen und in den Verkauf packen.
Mein Donnerstag verläuft genau wie Dienstag: schwimmen, Video- und Audiokurs, Grundlagen der Buchhaltung.
Freitags ist wieder Statistik und Robin abholen.
Die Zeit zwischen den Kursen verbringe ich meistens in der Uni und mache Hausaufgaben, oder ich radel in Downtown rum und mache Erledigungen oder ich gehe mit Freunden was essen.
Meine Woche hört sich ziemlich leer an denkst du? Das verneine ich ganz laut! Ich verabrede mich mit Freunden nach der Schule, habe Treffen mit meiner College-Koordinatorin, passe auf Robin auf, verbringe Zeit mit meiner Gastfamilie, gehe ins Kino (Dienstags kostet der Eintritt nur $5), muss Resumes und Bewerbungen schreiben, fahre Fahrrad und mache viele Hausaufgaben (weil sie mir Spaß machen).
Ich bin sehr glücklich mit meiner Gastfamilie, der Uni und wie alles läuft. Mein Ziel für die nächste Zeit ist, einen Job zu finden (habe morgen mein erstes Bewerbungsgespräch!!!!), mehr Freunde zu finden und mehr Reisen.






Klingt richtig gut was du so erlebst. Bin gespannt auf mehr!