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#1 Jonas in Georgia

Wow … wo fange ich nur an?

Kurz vorweg: Was mache ich hier drüben? Ich bin seit August 2019 als Teilnehmer des 36. Parlamentarischen Patenschafts-Programm (kurz PPP) für ein Jahr in USA. Das PPP ist ein Stipendium des Deutschen Bundestags für junge Berufstätige und gibt ihnen die Möglichkeit für ein Jahr in den USA zu studieren und zu arbeiten. Nähere Infos findet ihr hier auf der Homepage: usappp.de. Auf dieser Seite könnt ihr auch über die Erfahrungen der anderen Teilnehmer lesen.

Aufgrund meiner Programmteilnahme bin ich im August tatsächlich zum allerersten Mal in meinem Leben geflogen (Platzverweise beim Fußball ausgenommen) und dann noch gleich zwei Mal. Frankfurt – New York und ein paar Tage später New York – Atlanta. In New York fand für alle Teilnehmer ein mehrtägiges Vorbereitungsseminar statt inklusive ausreichend Zeit für touristische Aktivitäten.

On Top of the Rock – Rockefeller Center in New York City

Ich wurde in Roswell, Georgia (nördlich von Atlanta) platziert und besuche hier mit drei weiteren Teilnehmern die Kennesaw State University für das Wintersemester. Die KSU hat über 35.000 Studenten und ist damit unter den 50 größten Unis in den USA. Meine vier Kurse sind Finance, International Business, Public Speaking und Coaching Principles.

Roswell – Kennesaw: ca. 30 Minuten, Roswell – Atlanta: ca. 45 Minuten

Meine Hosteltern sind Erin und Rusty. Wir haben uns in den ersten Tagen bereits sehr gut kennengelernt. Insbesondere mit Erin habe ich Mitte August viele nervenaufreibende Behördengänge erledigt und abenteuerliche Auto-Probefahrten unternommen. Um hier von A nach B zu kommen ist man nämlich auf ein Auto angewiesen. Öffentlicher Nahverkehr ist in den USA eine absolute Seltenheit. Unsere Probefahrten haben sich schließlich auch ausgezahlt und ich bin jetzt stolzer Besitzer eines 2005 Honda Civic.

Nur schwer zu erkennen: Eine beachtliche Delle in der hinteren Beifahrertür

Ich habe mich besonders über meine Uni-Platzierung gefreut, da unser Footballteam in der Division I spielt, vergleichbar mit der 1. College-Liga. Als Student bekommt man hier umsonst hochklassige Spiele zu sehen. Für mich als Spieler und Coach ein absoluter Traum.

Zusammen mit Anna und Caro beim ersten KSU – Heimspiel

Ich wurde bereits von vielen gefragt, ob ich hier denn, wie vorher in Deutschland, weiter American Football spiele. Dadurch, dass unsere Uni- Mannschaft so hochklassig spielt und es abgesehen von der Uni keine Möglichkeit gibt Football zu spielen, musste ich mich nach Alternativen umgesehen. Also bin ich der Flag Football Mannschaft der KSU beigetreten. Hierbei handelt es sich um die kontaktlose Variante von American Football. Ich komme hier also zum Glück nicht aus der Übung.

Wie sich manch einer denken kann, ist mir das immer noch nicht genug Football. Da ich nicht nur selbst spiele, sondern bereits bei den Nordhorn Vikings am Aufbau der Jugendabteilung beteiligt war, wollte ich die Gelegenheit nutzen hier auf einem höheren Level zu coachen. Ich habe dafür diverse High Schools in meiner Nähe angeschrieben und bin so als Assistant Coach beim Footballteam der Lassiter High School, den „Trojans“, gelandet. Die Schüler dort nehmen für den Sport einiges auf sich. 4 Mal pro Woche Training + Videoanalysen + Spiel am Freitag. Die Trainer hier sind zum Großteil als Lehrer bei der Schule angestellt. Alle Coaches hier haben selbst mal am College Football gespielt, einer sogar in der NFL bei den Atlanta Falcons.

Siegerpose nach unserem 1. Saisonsieg

Und zu guter Letzt: Ich habe ja schon einige Amerikaner von der deutschen Ingenieurskunst schwärmen hören. In einem entscheidenden, hochtechnisierten Feld hinken wir den USA jedoch meilenweit hinterher: Einkaufswagen.

Ein Traum von einem Einkaufswagen: Festgestellte Hinterräder

In allen Supermärkten die ich in den USA bis jetzt besucht habe waren die Hinterräder, anders als in Deutschland, fixiert. Einige von euch können sich wahrscheinlich vorstellen, dass das Navigieren dadurch deutlich erleichtert wird. Bei jedem Einkauf bin ich aufs Neue begeistert von der stabilen Fahrweise, aber auch etwas enttäuscht darüber, dass es diese Innovation noch nicht in die deutschen Supermärkte geschafft hat.

In der nächsten Zeit werde ich noch einige weitere Bilder aus den ersten Monaten USA hochladen.

Danke fürs Lesen und Grüße in die Heimat!

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