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Das Wichtigste zuerst: Weder Freunde noch (Gast)Familie haben mir Styropor zum Geburtstag geschenkt (trotz Ankündigung)! Ein großer Erfolg für mich, da dieses atypische, unerwünschte Element in den USA überall vertreten ist! Ich weiß gar nicht warum ich so anti Styropor bin (neben dem umweltschädlichen Aspekt – hihi grüne Generation). Mama/Papa ist das vielleicht auf irgendein prägendes Ereignis in meiner Kindheit zurückzuführen?!
Naja weiter im Text:
Gateway to the West, the Arch City oder einfach St. Louis. Das sollte der Ort für unseren nächsten Roadtrip sein. St. Louis ist die größte Stadt im Nachbarstaat Missouri und hat ca. 300,000 Einwohner (in den USA nutzt man Kommata – Grüße an meine Deutschlehrerin Frau Lenz – nicht Punkte für Zahlentrennungen also 300,000 anstatt 300.000). Vor 50 Jahren hatte St. Louis noch 850,000 Einwohner aber aufgrund von wirtschaftlicher Stagnation, hoher Mietpreise etc. sind viele Menschen in die Suburbs (Vororte) gezogen. Damals Teil des Louisiana Purchase merkt man noch heute den französischen Einfluss durch Symbole (Darmstadt Lilie) und Straßennamen.
Ca. 2,5h brauchten wir um zu unserem Hotel in Downtown, St. Louis zu kommen. Hotel in Downtown? Wie viel Geld pumpen unsere Eltern uns eigentlich in den Po denkt ihr? Nene! Der Momo und seine AMEX haben wieder zugeschlagen, sodass wir günstig weggekommen sind mit unserem 5er Zimmer. Allerdings hatte er deswegen auch ein wenig Überwasser und hat versucht überall für Rabatte durch seine AMEX zu fragen – sogar bei einer Bar…
Außerdem nennenswert in St. Louis sind das Lieblingsbaseballteam meiner Familie – die St. Louis Cardinals (ein Cardinal ist ein bunter Vogel der bei uns in MidWest lebt), Hauptproduktionsort von Budweiser Bier (bekannteste Biermarke Amerikas), viele kostenlose Museen, einige hippe und alternative Partybezirke (a la Berlin Kreuzberg) und vor allem der Arch. Der Arch ist ein großer Torbogen, der das Tor gen Westen symbolisiert („Gateway to the West“). Von hier aus starteten die Pioniere ihre Expeditionen gen Westen ins unbekannte Hinterland (Frontier).
Impressionen aus St. Louis:
Freitag, den 06.09.2019
Wir haben übrigens 35% Rabatt auf das Essen bekommen, weil wir eine gute Google Bewertung abgegeben haben. Also wer sich fragt wie fake Bewertungen bei Google zustande kommen? Genau so! Das Restaurant war aber wirklich gut – naja ein schlechtes Gewissen hätte ich bei 35% Rabatt wahrscheinlich eh nicht gehabt hehe.
St. Louis hat übrigens als erste Stadt, die wir im Umland besucht haben, eine Straßenbahn. Public transportation ist rar in den USA. Tag und Nacht standen da übrigens Security Guys rum, normale Bürger hatten schusssichere Westen an und laut meiner Lieblingsquelle ist St. Louis eine der kriminellsten Städte der USA.
Samstag, den 07.09.2019
10 Uhr morgens? Ab in die Brauerei!
Die meisten Museen in St. Louis sind free to enter. Allerdings merkt man beim Rundgang auch wieso das Museum umsonst zu betreten ist. Viele Dinge waren kaputt oder in Reparatur, allerdings sind wir trotzdem an interessanten Themen vorbeigekommen!
Die Nacht in meinen Geburtstag rein haben wir in einem Club in Downtown verbracht, wo ich Kayle (eine alte Bekannte) getroffen habe. Um 4 Uhr im Bett und um 7 Uhr schon wieder unter der Dusche.
Ich habe das Reinfeiern in meinen Geburtstag seeeeeeeehr genossen und es hat mit der Truppe richtig Spaß gemacht! Ich bin echt froh nicht alleine hier in Olney zu sein, denn sonst wäre es nicht so spannend und ereignisreich wie es ist!
Also vielen Lieben Dank Momo, Moe, Kathi, Elli und Astrid!
Sonntag, den 08.09.2019
Nach wenigen Stunden Schlaf stand folgendes an:
AJ, Kathis und Astrids Brother, hatte einen Triathlon in der Washington University in St. Louis. Also hin da und ihn fleißig anfeuern! War ziemlich bemerkenswert zu sehen wie sehr Menschen mit Beeinträchtigungen dort support worden sind und was da alles aufgefahren wurde! AJ YOU DID AWESOME!
Danach kamen noch meine Host-mum Lauren, Nora und Grant nach St. Louis und wir gingen alle gemeinsam, sehr ranchhaltig, essen und danach auf den Arch.
Ich bin übrigens immer stolz wie Osker wenn Grant mein altes Bayern München Trikot trägt! Mia san Mia!
Zuhause angekommen gab es noch meine Lieblingstortellini von Joe’s Pizza. Außerdem werden in den USA Geburtstagsgeschenke und Geburtstagskuchen immer erst abends am Geburtstag überreicht. Ich bin suuuuuuuper glücklich ein McClain zu sein und finde es so süß wie viel Mühe sich meine Gastfamilie gegeben hat. 🙂
Alles in allem hatte ich also einen sehr schönen 22. Geburtstag. Danke auch an alle die mir von Deutschland aus gratuliert haben! Hat mich sehr gefreut, dass man trotz 7200km Entfernung durch Facetime und Co. gar nicht so weit von zuhause weg ist! 🙂
Was diese Woche noch passierte:
Der Rest der Truppe ist übrigens semi begeistert, da meine Karre ein Zweitürer ist und es mit allen 5 Chaoten im Auto sehr eng wird. Dafür sind die Türen und der Kofferraum rießig und najaaaa ich habe es halt geschenkt bekommen… was soll ich machen…
- Ich habe meine erstes Rede in meinem College Kurs „Fundamentals of Effective Speaking“ gehalten, selbstverständlich auf Englisch.
- Zum Thema „College“ ist noch zu nennen, dass die Klassenzimmertüren immer geschlossen bleiben und von außen nicht zu öffnen sind. Grund ist die Angst vor School Shootings. Schon beängstigend.
- Es ist aktuell sehr warm im frühherbstlichen Illinios: um die 100 Grad Fahrenheit. Remember: (Grad Fahrenheit – 30) : 2= Grad Celcius.
- Mein Host-Dad hat mir bestätigt, dass es in Olney drei Dinge en Maß gibt: Pizza Places, Churches and Car washing center. Kann ich definitiv bestätigen.
- Allerdings musste ich mit größtem Bedauern feststellen, dass es Brokkoli Pizza im Mittleren Westen nicht zu kaufen gibt. Skandal! Brokkoli passt einfach immer!
- Die NFL (Football) Season hat gestartet und wir hatten eine kleine Football Party bei mir mit Bier, Chicago Style deep dish pizza und dem Eröffnungsgame zwischen den Green Bay Packers und den Chicago Bears, wobei das Spiel am Montagabend zwischen meinem Lieblingsteam, den New Orleans Saints, und den Houston Texans deutlich interessanter war!
- Wir haben unseren amerikanischen Führerschein, nach einem eher banalem Sehtest, bekommen.
- Ich hatte meine ersten Spiele als Soccer Coach für 8-9 Jährige Kiddos. Beide leider verloren aber wir wissen woran wir zu arbeiten haben! Außerdem macht es einfach nur super Spaß mal wieder zu kicken!
- Btw bei meiner Autoversicherung musste ich angeben ob ich ein guter Schüler bin oder nicht. 😀 Für gute Schüler ist die Versicherung günstiger. Leistungsprinzip en fleek! Ende des Semesters muss ich dann meine Noten einreichen, mal gucken ob ich wirklich ein guter Schüler bin.
- Wenn ich morgens aufwache fühlt es sich immer noch ein wenig unwirklich an, wie Urlaub oder ein Traum, auch wenn ich mich an meinen Tagesablauf inzwischen gewöhnt habe.
Thanks for reading and stay tuned!
Greetz from Nikolas KreB (ß=B)
PS: Der Olney Song:
Ich habe dir nach bestem Wissen und Gewissen Dame beigebracht 🤷🏼♀️