Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) (auf Englisch Congress Bundestag Youth Exchange (CBYX)) gibt deutschen bzw. amerikanischen Schülern und jungen Berufstätigen die Möglichkeit, ein Jahr im jeweils anderen Land zu leben und dort zur Schule zu gehen bzw. ein Praktikum zu machen.
Die Voraussetzungen, um sich bewerben zu dürfen, sind dabei zwar relativ genau geregelt, was Alter und Herkunft angeht, allerdings spricht das Programm für junge Berufstätige schon eine relativ breite Masse an.
Weitere Informationen findet ihr unter dem Link https://www.bundestag.de/europa_internationales/ppp/basisinfo_azubis-458832 oder unter https://usappp.de – dort kann man sich auch gleich relativ schnell und einfach registrieren und somit bewerben.
Zur Bewerbung gehörten nun auch mal einige Motivationsschreiben und Selbsteinschätzungen, die eventuell doch noch etwas Zeit in Anspruch nahmen. Das Ganze hatte sich gelohnt, und ich wurde nach Bonn zu einer Auswahltagung eingeladen, bei der man sich bei Englisch- und Allgemeinwissenstest, Gruppenarbeiten und natürlich Einzelgesprächen beweisen musste. Danach ging’s mit einem eher schlechten Gefühl nach Hause, aber man war ja nicht alleine auf der Heimfahrt, schließlich hatte man Fahrgemeinschaften mit Leuten gebildet, mit denen man ja eventuell noch einmal auf eine größere Reise gehen könnte…
Anfang des Jahres bekam ich dann die Bestätigung, dass meine Bewerbung an einen Bundestagsabgeordneten, also meinen „Paten“ weitergegeben wird, der sich dann letztendlich zwischen mehreren Bewerbern für einen entscheiden muss. Kurz darauf erhielt ich eine Einladung von eben jenem. Das Gespräch war in Wiesbaden – die anderen Teilnehmer sind größtenteils mit dem Bundestagsabgeordneten ihres Wahlkreises in Kontakt getreten – und dauerte nur etwa 10 Minuten. Auf der doch über einstündigen Heimreise habe ich versucht mir deutlich zu machen, dass ich ja eigentlich schon ganz schön weit gekommen bin, egal wie es jetzt ausgeht.
Ein paar Tage später bekam ich einen Anruf – er hat sich für mich entschieden! Im ersten Moment konnte ich das gar nicht glauben, und ich war mir der ganzen Sache erst einmal gar nicht bewusst. Einige Tage später kamen dann von der GIZ, also der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, die die ganze Sache betreut, einige Zettel mit Informationen, wie es jetzt weitergeht.
Ende März bin ich mit anderen Teilnehmern zu einem Vorbereitungsseminar nach Bad Bevensen gefahren, das liegt irgendwo im Nirgendwo in der Lüneburger Heide. Dort habe ich dann schon mal 24 von den insgesamt 75 Teilnehmern getroffen. In knapp einer Woche haben wir einiges über das Programm, Amerika, den interkulturellen Austausch und noch einiges mehr gelernt. Trotz der anfänglichen Sprachbarriere (das heißt Klops und nicht Fleischpflanzerl) und den Differenzen beim allabendlichen Biergenuss (es gibt doch tatsächlich noch mehr Sorten als Lauterbacher und Krombacher), konnte man so mit ein paar anderen Teilnehmern des Programms ins Gespräch kommen und Pläne für das Jahr in den USA schmieden und auch Ängste und Wünsche bezüglich des Jahres abroad teilen.

Während des Seminars wurde mir dann erst mal bewusst, was jetzt noch alles auf mich zukommt, denn bevor es im August losgeht, muss noch einiges geklärt werden. Neben dem Abschluss diverser Versicherungen, kündigen einiger Verträge und organisieren manch anderer Dinge, liegen noch grundsätzliche Dinge wie zum Beispiel der Kauf eines Koffers oder Steckdosenadapters vor mir. Außerdem muss der eigentlich schon verplante Sommer was Urlaub und Festivals angeht jetzt ein bisschen umstrukturiert werden.
Leider erfahren wir erst wenige Wochen vorher, wo genau wir platziert werden. Ich bin gespannt, wo es für mich hin geht (bitte bitte bitte irgendwo in den Norden).