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Rückblick August-Dezember

So, nun muss ich doch noch einmal einige Sachen ganz gemischt in diesem Blog erwähnen, um das Gesamtbild des ersten halben Jahres zu vervollständigen!!

Ich war nicht nur auf Reisen und habe trotzdem sehr sehr viel erlebt und gesehen!

Ich starte mal mit dem volunteering (Freiwilligenarbeit). Während des PPP muss jeder Teilnehmer mindestens 40 h volunteering in der Community leisten, die ich zum Glück relativ einfach sammeln konnte! Einmal war ich vom College aus Bäume pflanzen, einmal habe ich 4 h mit Kindern Basketball gespielt, mehr als 22 h habe ich in einer Kirche sammeln können, in der ich lediglich Kleiderspenden für Obdachlose ein Stockwerk hochgetragen habe. Außerdem hat mir mein Gastvater Dwight, der auf dem Uni-Campus arbeitet einige Stunden gutgeschrieben. Er selbst ist so eine Art „Campus-Pastor“ und vertritt die Kirchen am College. Ich war bei vielen seiner Aktionen beteiligt, wie z.B. dem international Coffee, bei dem sich die internationalen Studenten jeden Donnerstag für eine Stunde über ihre Heimaten austauschen. Super interessant und schafft auch ein anderes Weltbild!! 😀

Bild könnte enthalten: 4 Personen, Personen, die sitzen und Innenbereich
International Coffee

Einmal hatte ich die Gelegenheit eine High School in Billings zu besuchen, die exakt wie in den ganzen amerikanischen Filmen aussah. Gemeinsam mit einer Russin und einer Pakistani haben wir einer Gruppe Schüler unsere Kulturen & Länder nähergebracht. 🙂

Zu Halloween wurden dann Kürbisse ausgeschnitten! Generell wird sehr viel Wert hier auf Dekorationen gelegt. Zu meiner Überraschung kamen aber nicht mehr Kinder als in Deutschland, um sich Süßigkeiten abzuholen!

Bild könnte enthalten: eine oder mehrere Personen, Personen, die sitzen und Innenbereich

Einer meiner Lieblingsorte in Billings: perfekt zum joggen oder spazieren!

Eine der größten Herausforderung oder auch Jobsuche genannt, hat sich nun endlich gegen Ende des Jahres erledigt! Im neuen Jahr werde ich bei einer Krankenversicherung in Billings im Kundenservice arbeiten. Ich bin mehr als gespannt…!

Und einer meiner größten Wünsche hat sich nun erfüllt! Endlich kann ich ab und zu mal an die Kugel treten und mit einer Gruppe jeden Samstag in einer Fussball-Liga spielen!

Während meines Geschichtskurs in der Uni musste ich ein Referat über ein historisch-bedeutendes Event sprechen, welches in der Region Montanas stattfand. Ich habe mir eine der berühmtesten Schlachten zwischen den Indianern und den Amerikanern ausgesucht, bei welchem die Indianer gewannen. Noch heute kann man das Schlachtfeld besuchen und die die Gräber der zahlreichen gefallenen amerikanischen Soldaten ansehen!

Sowieso sind Jim & Dwight mit mir öfter in Museen und Sehenswürdigkeiten gefahren. Ein Dinosaurier-Museum in Bozeman (eine super schönen Stadt und 2 h entfernt) gefiel mir besonders gut. Ich habe vor allem aber auch sehr sehr viel über die Indianer in den letzten Monaten gelernt. Wusstest du, dass manche Stämme daran glauben, dass die Erde auf dem Rücken einer Schildkröte geschaffen wurde? Also ich nicht 😀 .

Eine sehr schöne Stelle in Billings, ist die diese Höhle hier:

Auch wenn mein Finger leider nicht sehr akkurat auf die Malereien der Indianer zeigt, kann man doch über meinem Kopf die mit Blut gemalten Stellen sehen. Leider erkennt man es nicht so gut auf den Bildern, aber die meisten Malereien zeigten Gewehre und Fisch-Symbole.

Kürzlich erst habe ich meine absoluten Lieblingsaussichtspunkt der Stadt entdeckt:

Man sollte meinen, dass wir eigentlich sehr viel Schnee bekommen, aber bis auf ein paar Tage im Oktober und November, war noch nicht viel davon zu spüren! Einmal hatten wir über Nacht 20 cm Schnee, doch seitdem schneite es nicht mehr. Man munkelt, dass es trotz allem wieder bis zu -30 Grad im Januar/Februar werden. Ich hoffe nicht, aber werde es euch wissen lassen!

Wo ich schon vom Schnee berichte, vor ein paar Wochen war ich mit einigen internationalen Studenten im nahegelegenen Ski-Gebiet „Red Lodge“ auf der Piste. Im August war das der Ort, wo ich bei 30 Grad noch Schnee am Gletscher in der Hand halten konnte! Ich glaube, dass war der günstigste Ski-Urlaub den ich je erlebe. Das international office der Uni hat Teile der Kosten für Fahrt (1 1/2 h) und Lift übernommen und so habe ich für die Ski-Ausrüstung und den Spaß von einem ganzen Tag Ski fahren, schlappe 40 Euro bezahlt! Wahrscheinlich einer der besten Erlebnisse bisher! 🙂 Nicht nur finanziell natürlich… 😀

Mit den internationals war ich allerdings nicht nur Ski fahren oder beim international coffee. Es gab unzählige Aktionen während des Semesters! Wir waren bowlen, in einer Trampolinhalle, haben Schwarzlicht-Volleyball gespielt und vieles mehr…

In meinem grünen Dress konnte man kaum einen Pass zu mir verfehlen!

Wer meinen Blogeinträgen besondere Aufmerksamkeit schenkt, mag sich an John, den Herren, der mich zu einem klassischen Konzert (Mozart etc.) eingeladen hatte, erinnern. Genau dieser und sein Ehemann Michael sind nun offiziell meine Gastfamilie für die kommenden 6-7 Monate! Die beiden sind super nett und das kulinarische Können scheint dem meiner vorherigen Gastvätern in Nichts nachzustehen 😀 . Viele Kunst- und Mobiliar-Unikate zeichnen das recht große und schicke Haus aus. Ich durfte kürzlich bereits 2 Wochen auf das Haus und die Katzen „aufpassen“, während die beiden verreisten. Im Oktober haben Jim, Dwight, Michael, John und ich uns gemeinsam zum 4h entfernten Great Falls aufgemacht, in dem wir uns ein künstlerisches Museum ansahen, die Innenstadt besuchten und ein weiteres klassisches Konzert besuchten. Ein klasse Wochenende! Stolz wie eh un je kann ich von mir behaupten, den weltweit kürzesten Fluss des Planeten gesehen zu haben! Der Roe River entspringt in Great Falls und mündet nach 61 Metern im Missouri River.

Danach haben wir uns noch den First Peoples Buffalo Jump State Park angesehen und genau dort wo ich sitze, haben die Indianer früher mit ihren Pferden die Bisons runter gejagt! Nach Yellowstone, Salt Lake und weiteren Naturgebieten nehme ich aufjedenfall aus dem Jahr mit, dass Tiere am schönsten sind, wenn man sie einfach in ihrem natürlichen Habitat entdeckt. Egal ob Schlange, Präriehund, Antilope, Bison oder Bär, am beeindruckendsten und schönsten ist es außerhalb des Zoos. Nicht das ich mir das nicht vorher hätte denken könne, aber jetzt merke ich doch, dass es völlig anders auf einen wirkt!

Präriehunde

Zum Ende des Jahres verging die Zeit wie im Flug und Weihnachten kam schneller als erwartet. Dwight hatte mich gefragt, ob ich nicht einen deutschen Gottesdienst halten könnte und meinte er würde alles organisieren, was Lesungen, Lieder und Location betrifft. So kam es dann, dass ich am Sonntag vor Heiligabend in einer Kirche, die wir häufiger besuchten, mit 60 Amerikanern, deutsche, christliche Weihnachtslieder sang und als Sahne auf der Torte die Weihnachtsgeschichte vorlas. Das Interesse schien in Anbetracht der sehr kleinen Kirche ziemlich groß gewesen zu sein. Ich denke mal, das erschließt sich daraus, dass sehr viele aus Montana deutsche Wurzeln haben und die deutschen Weihnachtslieder sehr beliebt sind 🙂 . Ein Hauch von deutscher Weihnacht! Besonders, als zum Abschluss bei gedimmten Licht und Kerzenschein „Stille Nacht“ erklang.

Gegen Weihnachten war dann auch schon das Ende der Zeit bei Jim & Dwight nahe und wir ließen die letzten gemeinsamen Tage noch bei sehr gutem Essen und der Weihnachtsbescherung ausklingen. Für mich gab es mein absolutes Lieblingskartenspiel, dass ich mit Jim & Dwight unzählige Male gespielt habe, ein paar Souvenirs als Erinnerung an die Zeit in Montana und viel Schokolade. Manche Amis machen die Bescherung erst am 1. Weihnachtstag , aber die beiden sind auch so aufgewachsen, dass es Heiligabend Geschenke gibt. Eine Tradition, die ich bestimmt nach Deutschland mitnehmen werde, sind die „Stockings“, das sind die Weihnachtssocken, die gewöhnlich am Karmin hängen und mit Süßem & kleinen Geschenken gefüllt sind. Diese werden erst am 1. Weihnachtstag geöffnet- hat irgendwie was von einer 2. Bescherung! 🙂 . Aber auch sehr ähnlich mit Nikolaustag, der hier übrigens nicht „gefeiert“ wird. Am ersten Weihnachtstag waren wir auch wieder bei John und Michael zum Essen eingeladen. Schweren Herzens musste ich mich auch von den beiden Katzen Annie & Adler verabschieden, zu denen ich in zunächst ein wenig Abstand gehalten hatte, die mir aber innerhalb der letzten Monate doch irgendwie Freude bereitet haben, wenn sie mich Nachmittags an der Tür empfangen haben oder meinen Tv-Sessel tagsüber vorwärmten 🙂 .

Und das waren meine ersten 5 Monate in den USA! An der Stelle muss ich mich auch noch einmal meinen Gastvätern danken, die mir bei Autosuche, Jobsuche, Auto-Panne, Hausarbeiten, Organisatorischem, Reisen und vielem mehr, immer geholfen haben!! Das hätte nicht viel besser laufen können!

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