[1] Der lange Weg zur Ausreise

[1] Der lange Weg zur Ausreise

Es war einmal…

…ein Junge namens Lukas, der tat eine Reise in ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ihn begleitete ein Mädchen namens Özlem und sie mussten über einen großen Teich fliegen. Sie besuchten seine Tante Elisabeth und hatten einen wahnsinnig tollen Urlaub, bis sie nach zwei Wochen wieder in ihr Reich heimkehren mussten.
Doch das fremde Land ging ihnen nicht mehr aus dem Kopf und sie erinnerten sich nur zu gerne an die schöne Zeit in der Ferne. Bei Lukas war der Traum geboren, dort mehr Zeit zu verbringen, als nur einen Urlaub lang. Ist es das Paradies auf Erden? Ist es der Platz an der Sonne? Oder doch nur Glanz und kein Gold?
Eines Tages schlenderte er an einem Infoständer in der Schule vorbei, auf dem lauter Flugblätter lagen, unter ihnen einer des PPPs – dem Parlamentarischen Patenschaftsprogramms. Neugierig las er und wusste sofort: Da bewerbe ich mich drauf! Leider musste er noch warten, denn er war gegeiselt an einen furchtbaren Ort: dem Abendgymnasium (das war jetzt eine rhetorische Hyperbel ;P ).
Jedoch vergas er diese Möglichkeit nicht und bewarb sich schlussendlich im Sommer 2018 für das 36. PPP 2019/2020, als das Ende der Schule in Sichtweite rückte.

PPP Startseite

Bin ich der richtige Kandidat?

Es waren viele Unterlagen einzureichen: Zeugnisse, Steckbriefe, Angaben über sich, Urkunden, Nachweise, Lebensläufe – kurzum: jede Menge zu tun. Natürlich erledigte ich vieles mal wieder auf den letzten Drücker, einer meiner Schwächen, aber letztendlich konnte ich die Frist wahren. Wie groß war dann die Freude, als die Einladung zur Auswahltagung kam: Die erste Hürde war geschafft.
Also machte ich mich auf den Weg nach Bonn, wo ich am 10.11.2018 eine Gruppenarbeit, ein Einzelgespräch und einen Allgemeinwissens- sowie Englischtest zu meistern hatte. Nicht nur ich hielt mich für geeignet, sondern auch die Kommision, denn schließlich teilte man mir mit, dass ich dem Bundestagsabgeordneten Dieter Janecek (Bündnis ´90/Die Grünen) – sehr zu meiner Überraschung, ich hatte fest mit einem CSUler gerechnet – zur Auswahl vorgelegt würde und er sich aus den drei Kandidaten einen aussuchen werde.
Ich schrieb eine kurze Mail, in der ich mich auch für ein persönliches Vorstellungsgespräch bereit erklärte. Vielleicht war das mein Glück, denn Mitte Februar erhielt ich einen Anruf aus dem Parteibüro in München und wurde zu einem Vorstellungsgepräch eingeladen. Ich wurde angerufen, weil sie auf ihre E-Mail keine Antwort erhalten hatten. Ich hatte jedoch nie eine erhalten und ich habe wahrlich nicht nur einmal das Postfach aktualisiert oder in den Spamordner geschaut.
Es war ein sehr angenehmes Gespräch mit dem Mitarbeiter von Herrn Janecek und ich konnte überzeugen aufgrund meines großen Interesses und meines Wissens an/über Politik, Amerika und der Sache an sich.
Mei, wie überglücklich, wie geplättet, wie demütig stand ich da, im leeren, in Dämmerlicht getauchten Klassenzimmer, als ich nach einem Anruf im Parteibüro die Auskunft erhielt, dass sie sich tatsächlich für mich entschieden hätten und somit ein Traum wahr werden würde.

Die Vorbereitungen

Auch wenn ich es noch nicht wirklich fassen konnte, es war allerhand zu tun. Es mussten weitere Unterlagen eingereicht werden und ich hatte immer wieder mal Zweifel, ob ich alles schaffen würde.
Vom 6. bis 12. April 2019 war ich dann auf dem Vorbereitungsseminar, wo ich bereits 24 der 75 diesjährigen PPPler kennenlernte. Wir erfuhren in dieser Woche nicht nur alles rund um das Auslandsjahr, was wir Schritt für Schritt durchgingen, sondern wurden auch in die amerikanische Kultur und Lebensweise eingeführt. Welche Eigenheiten gibt es? Was ist zu beachten? Wie verhalte ich mich in bestimmten Situationen?
Dadurch, dass am Anfang auch drei ehemalige PPPler da waren, wurde ein Großteil der Sorgen und Ängste schon mal genommen, denn sie erzählten von ihrer Zeit drüben und was ihnen widerfahren war.
Natürlich kam das Zwischenmenschliche auch nicht zu kurz und die Abende waren sehr gesellig… 🙂
Die Zeit bis August verging dann wie im Flug, durch Vorbereitungen, Abitur, Zeltlager, Kirchentag, Schulfahrt, Sommerfeste, Schwörmontag und vielem mehr war auch noch allerhand geboten. Dazu noch einige Verabschiedungsfeiern, bei denen ich auch sehr schöne Geschenke bekam, durchweg pfiffig und ansprechend. Vielen lieben Dank dafür!
Dann war noch die Wohnung auszuräumen. Puh, was sich im Laufe der Zeit doch alles ansammelt… Alsdann hieß es dann Abschied nehmen von München und schließlich auch von Neu-Ulm…

Danksagungen

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bedanken,…
…bei Herrn Janecek und seinen Mitarbeitern, dass ich ausgewählt wurde.
…bei meiner Familie, dass sie mich von Anfang an unterstützt haben und sagten „Mach das, Junge!“
…bei Frau Rigó-Titze, für ihre Unterstützung und die Korrektur meiner englischen Texte bei der Bewerbung.
…bei meinem Arbeitgeber, dem Freistaat Bayern, bei dem mir durch meine Vorgesetzten, dem Finanzministerium und der Personalstelle keine Steine in den Weg gelegt wurden und mir problemlos Sonderurlaub genehmigt wurde.

D A N K E !

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert