Lesedauer: 6 Minuten.
Hallo meine treuen Leser and welcome to the Mid-West,
in Evansville, IN am Flughafen angekommen wurde ich von meinem Host-Bruder Grant(5), meiner Host-Schwester Nora(8) und meiner Host-Mama Lauren abgeholt. Auf den Schildern steht „Welcome to Olney“ und Grant hat mir sogar seine Lieblingssüßigkeiten geschenkt.
Grant, me, Elena(PPP), Nora
Um nach Olney, IL zu kommen fuhren wir noch ca. 1,5h mit dem Auto. Die Strecke war geprägt von Maisfeldern und Seen – eine sehr ländliche Gegend eben. Grundsätzlich sah es nicht anders aus, als wenn man in Deutschland auf dem Land rumcruist.
Kurz zu Olney: Olney ist eine Kleinstadt im Süd-Osten Illinois. In rot habe ich euch Olney eingezeichnet, grün ist Illinois größte Stadt: Chicago. Manche würden jetzt denken „Wow cool Niko, dann kannst du ja in den Freistunden am College mal eben nach Chicago fahren.“ Nene Freunde. Chicago ist immer noch 4,5 Stunden Autofahrt entfernt – daran erkennt man mal wie rießig die USA im Vergleich zu good old Germany sind. Nicht nur aufgrund dieser Entfernung erkenne ich auch eine leichte Abneigung der Menschen gegenüber Chicago, sei es bezüglich Sport, Politik oder der Menschen dort. Unsere nächst gelegene Großstadt heißt St.Louis, MO. Illinois ist ein Staat des Mittleren Westens der USA, was unendlich weit wirkende Maisfelder und ein Freiheitsgefühl symbolisiert. Und genau so ist es. Nicht nur NYC oder LA sind die USA. Illinios is really the backbone of America.
Chicago – Olney Mid-West
Naja zurück zu Olney, meiner süßen Kleinstadt nahe der Grenze zu Indiana. Die Stadt hat zwar nur ca. 9400 Einwohner (Ahlten und Hämelerwald zusammen) ist aber flächenmäßig betrachtet unglaublich groß und hat sogar ein College, an welchem ich studiere. Da ich etwas abseits der Stadt an einem großen Badesee lebe ist man ohne Auto bzw. ohne starke Oberschenkelmuskeln eigentlich aufgeschmissen. Aber mal sehen wie weit ich mit meinem Fahrrad in Zukunft kommen werde. Langfristig gesehen werde ich mir definitiv ein Auto zulegen müssen. Meine Host-Mum beschrieb Olney übrigens als „suburb without a big city“, was ich sehr treffend finde. Außerdem ist mir aufgefallen, dass hier JEDER JEDEN kennt. Jeder grüßt jeden beim Vorbeifahren (so Busfahrer-Style), sehr viele Leute sind verwandt (irgendwie Klischee bestätigt) und mir wurde geraten, nicht schlecht über jemanden zu reden, da so etwas relativ schnell raus kommt.
Mehr über meine Kleinstadt? -> Olney

Berühmt berüchtigt ist Olney übrigens für seine weißen Eichhörnchen, die besondere Rechte genießen. 😀 Zum Beispiel haben die Viecher immer Vorfahrt (analog der Kühe in Indien) und überfährt man doch mal eins kostest dies satte 200$ Strafe. Ich habe selbst zwar noch keins gesehen aber dafür schon ein Shirt mit dem Heiligtum der Region bekommen.


In Olney angekommen wurde ich direkt zu einem Treffen der Firma von meinem Host-Dad Rob mitgenommen, wo ich auch meinen zweiten Host-Bruder Alex(1) kennen lernte. Es wurde gegrillt, american football (zukünftig lasse ich „american“ weg, denn Fußball ist soccer hier drüben) und Baseball gespielt und ich durfte mich natürlich einige mal vorstellen. Witzigerweise wurde mir, nachdem ich sagte, dass ich aus Deutschland komme, immer folgendes erzählt:
- „Ich habe deutsche Vorfahren, denn mein Ur-Ur-Ur-Ur Opa hatte einen Cousin, von dem die Schwester hatte ein Kaninchen und darum bin ich zu 1/264tel Deutscher.“
- „Ich habe schon mal in Deutschland Urlaub gemacht und zwar in Heidelberg, Kaiserslautern, Berlin oder München.“ Hierzulande kennt man höchstens zwei bis drei große Städte in Deutschland, aufgrund dessen sage ich immer, dass ich aus Hamburg oder Berlin komme. Die Amis kennen, aus historischen Gründen, aber eher süddeutsche Städte.
- Ich bekam einen Vortrag (a la wikipedia) gehalten, welche Städte, Fußballmannschaften oder historische Ereignisse die Menschen über Deutschland kannten. Dabei kam ich mir dann immer wie ein Lehrer vor.
Fand ich ziemlich süß, wie alle versucht haben zu zeigen, was sie alles über Deutschland wissen (oder auch nicht wissen).
Zum „supper“, was so etwas wie leichtes (schon witzig, denn leichte Kost was es ganz sicher nicht) oder frühes Abendessen ist gab es dann typisch amerikanisches Essen! Burger, Mac n‘ Cheese und Hotdogs. LECKER!

Sonntag, 11.08.19
- Als erstes stand der wöchentliche Kirchenbesuch an. Meine Familie ist, wie sehr viele in South-Eastern Illinois, katholisch.
- Danach folgte so etwas wie die Einschulung von Grant (Kindergarten) und Nora (3.Klasse) in die private katholische Schule. In dieser Schule wird vom Kindergarten bis zur 6.Klasse Unterricht angeboten.
- Großer Familien Einkauf, wie jeden Sonntag.
- Laundry-Day, also Waschtag.
- Dann sind wir zu einer Geburtstagsparty eines Freundes der Familie gefahren. Der Kleine wurde 1. Jahr alt und dafür wurde schon echt viel aufgefahren. 😀
- Zuhause angekommen sind Nora, Grant und ich dann noch in den Pool gehüpft und haben dann Softball (ähnlich zu Baseball) gespielt
Schade, dass ich die rießige Torte nicht geknipst habe
In den darauffolgenden Tagen hatte ich einiges am College zu tun. Außerdem war ich beim Rotary Club, habe mit den Kiddos gespielt, Behördengänge erledigt und habe danach immer etwas mit meiner Gastfamilie unternommen. Im nächsten Artikel geht es um meine erste Woche am anderen Ende der Welt.
Allgemein kann man sagen, dass ich IMMMMMMMMMMER etwas zu tun habe. Durch die Kiddos bin ich immer in Action und meine Hosteltern sind ehrenamtlich sehr stark engagiert. Da ist keine Zeit für Langeweile.
Hier noch ein paar Impressionen aus den vergangenen Tagen:
Das Haus meiner Gastfamilie:




Summary:
- I do have the best host family in the world. I can not describe how happy I am.
- I alreday met a lot of awesome and cool people out here. It’s just hard to remember every name.
- There is a lot to see and do around here, even if Olney is a small town.
- It’s a very exciting time for me, right now!

Danke für das Lesen dieses doch sehr langen Artikels!
Ich habe noch sooooo viele Sachen, die ich gerne mit euch teilen möchte. Ich hoffe ihr versteht, dass dies aktuell eine sehr aufregende Zeit für mich ist, weshalb ich manchmal Whatsapp-Nachrichten, Anrufe o.ä. nicht sofort beantworte. Fakt ist: Ich schlafe nicht viel! Aber ich melde mich, versprochen! Die nächsten Themen werden sein: College, Autokauf, Jobsuche, Kulturunterschiede, etc.
Wenn ich mich erstmal an meinen neuen Alltag gewöhnt habe werden die Artikel bestimmt wieder kürzer :D.
Bis dahin ihr Lieben – Take care,
Euer Niko