Lesedauer: 5 Minuten
Zeitraum: 12.08.2019 – 19.08.2019
Harvard, Yale, MIT und … – Na? Welche international hoch geschätzte elitäre Bildungsstätte fehlt noch?! Richtig! Das Olney Central College (OCC).
Am OCC werde ich für das nächste Semester, also bis Mitte Dezember, studieren. Mein College ist zwar eher für eine gute Ausbildung für Krankenschwestern als für Bankkaufleute bekannt, aber das wird schon werden (mein Leitspruch!).
Mein Kursplan (und Kathi’s):
MO | Dienstag | Mittwoch | Donnerstag | FR | |
0800 – 0915 | / | Microeconomics | / | Microeconomics | / |
0930 – 1045 | / | Macroeconomics | / | Macroeconomics | / |
1100 – 1215 | / | English Composition | / | English Composition | / |
1800 – 2050 | / | / | Effective Speaking | / | / |
- Montag und Freitag frei, um Zeit für längere Roadtrips zu haben (lange Wochenenden).
- Einerseits berufsbezogene Kurse wie Mikro- und Makroökonomie.
- Andererseits Kurse um meine englischen Schreib – und Sprachkenntnisse zu verbessern.
- College ist vergleichbar mit einer deutschen Berufsschule, sprich kleine Klassenräume anstatt große Vorlesungssäle und 30 Studenten in einem Kurs anstatt 700.


Was habe ich in meiner ersten Woche alles gemacht?
Mir hat es schon vor einem bürokratischen Papierkrieg mit US-Behörden geschaudert. Der PPP-Leitspruch „It’s a challenge“ gilt auch hier, denn es gab und gibt eine Menge Dinge zu erledigen:
- College Coordinatorin Bobby getroffen, welche meine erste Ansprechpartnerin für sämtliche Probleme ist.
- Placement Test am College absolviert.
- Einen amerikanischen E-Mail Account erstellt (denn oftmals werden deutsche E-Mails einfach in den Spam Ordner verschoben).
- College Kurse gewählt. Diese müssen übrigens mit Credits „gekauft“ werden. Bildung ist in den USA extrem teuer. Wir sollten unser deutsches öffentliches Bildungssystem definitiv mehr schätzen!
- Student ID beantragt.
- Amerikanische Sim-Karte bei At&t gekauft (deutschen Mobilfunkvertrag pausiert, aber Whatsapp funktioniert mit meiner deutschen Nummer trotzdem noch – Yippie).
- Social Security Card beantragt (identitätsstiftende Nummer, die ich brauche, um in den USA arbeiten und Versicherungen bzw. Verträge abschließen zu dürfen sowie zur Zulassung für die Führerscheinprüfung im State Illinois).
- Amerikanisches Bankkonto eröffnet (in 2020 soll da das Gehalt drauf kommen).
- Im Fitnessstudio angemeldet.
- Fahrrad von meiner Host-Familie bekommen.
- Orientierungswoche am College mit amerikanischen und internationalen Studenten (nicht vergleichbar mit der Wodka-O-Woche in Deutschland, denn Alkohol gibt’s hier erst ab 21 – an meinem College ist der Altersdurchschnitt aber eher so 18-19.)
- Wöchentlich werde ich jetzt Sonntag morgens in die Kirche sowie montags zum Rotary Club gehen. Beides sehr gute Möglichkeiten interessante Menschen kennen zu lernen.
Was steht noch an?!
- Video Call mit meinen beiden Familien (klingt irgendwie witzig).
- Auto kaufen, wobei ich schon einige Testfahrten mit möglichen Kandidaten absolvieren konnte. Dazu kommt der Abschluss einer Autoversicherung, denn ohne diese ist kein legales Fahren möglich. KFZ-Versicherungen sind in den USA schweineteuer.
- College Bücher ausleihen anstatt zu kaufen, vorzugsweise über chegg.com oder amazon.
- Teilzeit (part-time) Job suchen, wobei hier auch schon einige Dinge in Aussicht sind. Ich habe die vergangenen Tage, mithilfe meiner Host-Eltern, sehr an meinem Business Resume (mit dem deutschen Lebenslauf vergleichbar) gearbeitet. Bis zu 20h die Woche darf ich, neben dem Studium, arbeiten.
- Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement finden, wobei auch hier einige Dinge im Raum stehen, z.B. Soccer Coach für Grundschüler.
- Jobsuche für das 2. Halbjahr des Programms. Hierbei werde ich Vollzeit, also zwischen 30-40 Stunden arbeiten.
- Amerikanischen Führerschein machen, da ich mit meinem internationalen Führerschein nur 90 Tage in Illinois rumdriven darf.
Durch die Connections meiner Host-Eltern habe ich echt super viele Vorteile. Sei es der Autokauf, die Jobsuche, ehrenamtliche Veranstaltungen und und und… Ich bin einfach nur super happy, wie engagiert und aktiv meine Familie ist, denn ohne ihre Unterstützung wäre mir der Start und die Integration in der USA deutlich schwerer gefallen. Vitamin B ist soooo wichtig, Leute.
Außerdem ist noch zu erwähnen, dass viele bürokratische Vorschriften in den USA von State zu State unterschiedlich sind. Man merkt den Föderalismus hierbei echt stark (selbst in Deutschland geht der mir ja schon manchmal auf den Senkel)! Manche PPP’ler können z.B. ihren Führerschein einfach umschreiben lassen. Ich, in Illinois, muss sowohl einen theoretischen als auch praktischen Test machen, um einen amerikanischen Führerschein zu bekommen. Naja wat soll’s.
An meinem ersten Wochenende stand übrigens auch einiges an!
Freitag, der 16.08.2019
Freitag Nachmittag haben wir an dem See, an dem 3 von 5 Teilnehmern wohnen (Momo, Elena und ich), „stand up paddling“ ausprobiert. Freitagabend haben wir die einzige sehenswerte Bar in Olney besucht und uns mal durch die Bierauswahl getrunken. Danach stand dann das Highlight einer jeden Partynacht an, nämlich das Fast Food Essen danach! Danke Elena, dass du bei Mc Donalds ohne Murren und Knurren angehalten hast! 😀 😉

Momo, Astrid, me, Kathi, Elena

Samstag, der 17.08.2019
Samstag stand dann der jährliche 5 Kilometer Lauf zu Ehren des verstorben lokalen Priesters Father Jerry an. Um 7 Uhr morgens stand ich schon auf der Laufstrecke. Meine Gastfamilie und ein paar Austauschstudenten halfen bei der Versorgung der Läufer! Nicelyerweise konnte ich den Lauf sogar als Erster in meiner Altersklasse beenden! 5 Kilometer in 21:20 Minuten – not bad aber auch nicht erste Sahne Fisch Filet, nech. Das wichtigste: Es hat einfach unglaublich Spaß gemacht! Einige Zuschauer dachten sogar, ich wäre EXTRA nur für den 5 Kilometer Lauf von Deutschland aus eingeflogen…



Danach waren wir als Familie gemeinsam frühstücken und mit Hilfe von Grants aufmerksamen Augen habe ich endlich (!!!!!!!!!!!!) mein erstes weißes Eichhörnchen in Olney gesehen. 😀
Außerdem haben wir uns einen benutzen BMW für mich angeschaut und sind nach dem Mittagsschlaf über Salem, IL (Greets an Esther) nach Centralia,IL (Greets an Lisa) zu einem Ballon Festival gefahren. Leider wurde dies aus wettertechnischen Gründen abgesagt, sodass wir uns entschieden haben bowlen zu gehen!:) Ich bin mir übrigens relativ sicher, dass der Durchschnitts-Amerikaner besser bowlt als der Durchschnitts-Deutsche. Meine Host-Mum hat einfach mal 164 Punkte rausgehauen, meine achtjährige Schwester Nora bowlte fast so gut wie ich (bin jetzt keine Vollkatastrophe oder so) und sogar dem fünf jährigen Grant gelang ein Spare. 😀

Sonntag, der 18.08.2019
Am Sonntag haben wir dann Besuch von einer befreundeten Familie bekommen und den Tag am Pool verbracht. Danach habe ich noch das NFL Preseason Game Vikings – Seahawks mit meinem Host-Dad geschaut und bin danach mit den anderen Germans zu MoMo an den See gefahren (sooo cool Elena hat schon ein Auto!).

Der Abend bei Momo (haben zwei Moritze in Olney – Momo und Moe) war der absolute Hammer!
In Kurzform: Geile Leute, super gute Musik, leckeres Bier, klarer Sternhimmel, alles auf einem Boot auf einem See bei milden Temperaturen und Hitzegewitter sowie Sternschnuppenschauerregen (gibt’s das Wort?). Klingt nach Film – war aber echt! Ich liebe es an einem klaren Abend Sterne zu gucken.

Außerdem planen wir gerade unseren ersten Roadtrip – also seid gespannt!
So Leute ich werde mich jetzt mal hinhauen um noch ca. 5 Stunden Schlaf zu bekommen,
man hört sich – Take care,
euer Niko
Noch ein paar Impressionen:





Mein Host-Dad meinte übrigens nachdem er sah, dass ich Butter auf mein Sandwich schmiere: „You Germans are so weird.“ 😀


Hoffe dass das Zumba Workout auch mal im Gym auf dem Plan steht!
Hornschuh, Hornschuh
Man Niko… Schreib mal weiter… Hab meinen Krimi schon beiseite gelegt… Das hier ist viel besser😎