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Period of travel time: 11/21/19 8 a.m. – 11/22/19 midnight.
Period of blog time: 11/21/19 – 12/12/19.
Ja ihr habt richtig gelesen. Wir sind in zwei Tagen mindestens 1500km gefahren, also fast die Entfernung von Hannover bis Barcelona. Neben dem Autofahren mussten wir natürlich auch noch etwas Sightseeing betrieben!
Und warum? Weil wir es können! Bis heute wird diskutiert ob dieser Roadtrip im Nachhinein sinnvoll war oder nicht, aber das hinterfrage ich gar nicht. Was ist schon sinnvoll? Ich finde wir sollten so viel wie möglich von der USA sehen, wenn wir schon die einzigartige Chance haben ein Jahr hier leben zu dürfen.
Zum erstem Mal musste übrigens mein Auto zum Roadtrippin‘ herhalten, was ich anfangs für sehr bedenklich hielt aber meinen Mitreisenden natürlich nicht sagte.
Ab Donnerstag morgens um 8 Uhr hallte es durch meinen ZWEITÜRIGEN Chevrolet Monte Carlo „Boar ist das eng hier – ich kriege Klaustrophobie.“ Meine Antwort war natürlich auch immer dieselbe: „Boar Elli/Moe/Momo du bist jung, da musste jetzt mal durch.“
Nachdem wir St. Louis auf dem Weg nach Westen passiert haben und irgendwo in Missouri, neben unterirdischen Raketensilos, rum tuckerten kamen wir (naja hauptsächlich ich) auf die Idee nach Jefferson City, MO zu fahren um dort eine kurze Pause einzulegen. „Das ist die Hauptstadt von Missouri, also gibt es dort ein State Capitol – da wir müssen dahin!“ Lange Reisen bringen einen nun mal auf kreative Ideen. Also sind wir vom Interstate runter und nochmal 45 min Richtung Pampa gefahren um in Jefferson City (btw ca. 43,000 Einwohner) folgendes vorzufinden:
Naja gut konnte ich natürlich auch nicht wissen, dass Christo gerade in Missouri arbeitet. Aber nichtsdestotrotz sind wir trotzdem rein gegangen. Vielleicht fragt sich der ein oder andere „Warum gehen diese Freaks eigentlich in jedes State Capitol?“
Antwort: Naja……. es gibt immer schöne saubere Toiletten, man plauscht mit netten und gelangweilten Beamten, sieht den Landtag des jeweiligen Staates, lernt etwas über die Geschichte des Staats und kann auf seiner mehr oder weniger interaktiven Blog Karte ein neues State Capitol auflisten. Außerdem haben die manchmal ganz lite Kunst und Architektur, aber in Jefferson City halt gerade nicht. Aber dafür gab es etwas über die Geschichte von Missouri zu lernen und der Governor hat sogar eine Tour durch sein Büro zugelassen.
Nach weiteren drei Stunden Fahrt hielten wir an der ersten Anlaufstelle nahe Kansas City, MO:
Der „Community of Christ Temple“ ist das Headquarter einer mormonischen Sekte, die sich aber von der Hauptströmung (Die Jungs und Mädels, die in Salt Lake City, UT leben) abgespalten hat.
Danach war jedem, der sich mit der Route beschäftigt hat, klar was folgen wird. Wenn man mit mir unterwegs ist sind NFL Stadien und Fanshops ein Muss:
In Downtown Kansas City haben wir dann das beste Barbeucue der Welt gegessen! Danach sind wir noch durch Innenstadt gelaufen und im Power&Light district rumspaziert. In Kansas City gibt es ein kostenloses Streetcar, also quasi kostenlosen Nahverkehr. Mit dem Streetcar sind wir dann zum Missouri River gefahren und dann zur Union Station geeiert.
Danach ging es mit ein paar 0,33l Patronen ins Airbnb, wo Momo den mit Abstand schlechtesten Film auf Netflix angemacht hat, denn ich je gesehen habe. Den Namen erspare ich euch mal.
Am nächsten Tag sind wir, nach einem Bagelfrühstück, ins größte WW1 Museum der USA gegangen. Da es mal wieder keinen Studentdiscount gab (ja wir versuchen es immer wieder – egal wo – es hat schließlich mal bei H&M funktioniert) wollten wir noch fragen, ob wir einen „Deutschen-Discount“ bekommen, da es ohne uns das Museum gar nicht geben würde. War uns dann aber doch zu makaber.
Previously on Niko’s Blog….
Die Stimmung beim Mittagessen war so lange gut bis ich die Kellerin gefragt habe, ob es sich lohnen würde in die Hauptstadt von Kansas, namentlich Topeka, zu fahren. Ihre Antwort war: „omg what the heck do you want to do in Topeka? There is literally nothing. It is really trashy there, even trashier than here.“ Naja nach der positiven Empfehlung sind wir tatsächlich ins eine Stunde entfernte Topeka gefahren, was dem schmollenden Momo gar nicht gefallen hat. Es lag aber auch so ziemlich genau auf der entgegengesetzten Route zum Heimweg…
Die 8 stündige Heimfahrt ging dann doch irgendwie relativ flott rum und ich konnte die Banausen alle heile zuhause absetzen!
Thanksgiving:
Thanksgiving Day ist ein jährlicher nationaler Feiertag in den USA an dem für eine gute Ernte und einen Tisch voller Speisen gedankt wird. Die Tradition geht zurück auf die ersten Pilger (Pilgrims) die von England in die Neue Welt segelten. Mehrere harte Winter konnten nur überlebt werden, weil amerikanische Ureinwohner den Ankömmlingen Essen und Felle gaben. Als Dank dafür kochten die Pilgrims ein Festmahl und luden die hilfsbereiten Indianer zum Essen ein. Thanksgiving war entstanden.
Wir verbrachten den Tag genauso wie ich es mir erträumt habe! Die Familie kommt, man isst lecker zusammen und schaut gemeinsam Football. Abends spielten dann die Erwachsenen „Cards vs. Humanity.“
Christmas is coming:
Finals:
Wir sind nun mit dem Collegeleben durch, was mich ein wenig traurig und melancholisch werden lässt. Die Finals in allen Fächern sind geschrieben und die erste Hälfte des Austauschjahres ist damit beendet. Es war eine super schöne und entspannte Zeit und wir Germans haben alle mit Bestnoten abgeschlossen! Läuft!
Kurz vor Weihnachten kehrt nun etwas Ruhe ein, wobei mal sehen… denn der nächste Roadtrip steht schon vor der Tür.
Merry Christmas to everyone,
euer Niko!