Washington, D.C. – Week 31
Ich bin zurück aus Washington und ihr wisst, was das heißt: es ist Zeit für einen neuen Blog! Auch wenn dieser Beitrag in meinem altgewohnten zeitlichen Ablauf erscheint, kommt es mir so vor als hätte ich seit mehreren Wochen nichts mehr verfasst und es hat sich so viel angestaut, was jetzt alles in einmal geschrieben werden muss. Derweil war es nur eine Woche, in der so unheimlich viel los war.
Ich versuche mich kurz zu halten und gebe euch zu den jeweiligen Tagen in DC eine kurze Zusammenfassung.
Civic Education Workshop 🌇
Gleich vorweg muss ich noch einmal sagen, dass es eigentlich nicht einmal eine ganze Woche in Washington war, sondern gerade einmal fünf Tage von denen zwei fast nur für die An- und Abreise drauf gingen.
Montag – Busboys & Poets 🎙
Anreise nach Washington vom Atlanta Airport zusammen mit Daniel, dessen Hostvater so nett war, mich mein Auto bei sich in der Einfahrt stehen zu lassen und uns zum Flughafen zu fahren. Dabei ging es für mich bereits irgendwann zwischen vier und fünf Uhr morgens aus dem Bett um pünktlich bei Daniel anzukommen, da Daniel ungefähr eineinhalb Stunden von mir entfernt wohnt. Am Flughafen angekommen haben wir dann noch Jonas getroffen und sind dann um ~11 Uhr abgeflogen.
In Washington sind wir direkt zu unserem Hostel für diese Woche gefahren und haben dort unser Gepäck abgeladen, um noch Pizza essen zu gehen. Erster Eindruck war also schon mal nicht so schlimm und die Stadt war um einiges entspannter als NYC, in der man in den Massen unterging.
Um halb fünf haben wir dann in unsere Zehn-Bett-Zimmer einchecken können. Japp, zehn. Hört sich aber schlimmer an, als es wirklich ist. Ich bin kein einziges mal durch einen mitbewohner in der Nacht aufgewacht!
Abends ging es dann noch zu einem kleinen willkommens Empfang in Busboys & Poets, in welchem wir auch öfters über die Woche Seminare hatten. Busboys & Poets ist ein Restaurant welches einen abgeschotteten Raum mit Bühne für Veranstaltungen wie Open Mic Nights und ähnliches, aber auch Seminare wie das unsere, bietet.
Abends habe ich dann noch ein paar Fotos von Washington in einer regnerischen Nacht gemacht, sind auch ein paar echt coole Fotos dabei rausgekommen.
Diestag – NMAAC 🖼
Frühstück gab es im Hostel über die vier Nächte, war zwar nicht super, aber besser als nichts und es war inklusive.
Danach ging es dann wieder zu Busboys & Poets für zwei Gastvorlesungen über Politische und Soziale Themen und Gleichberechtigung. Diese waren sehr interessant und auch gut vorgetragen.
Am Nachmittag sind wir mit mehr als 70 Leuten zum National Museum of African American Culture gegangen, dort habe ich eine Tour von zwei freiwilligen Damen für mehr als eineinhalb Stunden mitgemacht. Danach ging es dann noch zum World War II Memorial nicht weit vom Museum entfernt.
Danach sind wir in kleineren Gruppen frei durch die Stadt gezogen. Ich habe mir hierbei zu dritt das Lincoln Memorial und das Washington Monument noch einmal genauer angeschaut. Manchmal könnte man echt denken, dass die Amerikaner einen größenwahn haben, cool ist es aber schon.
Mittwoch – Kapitol 📜
Mittwoch ging es morgens zum Kapitol für Gruppenbilder und eine Führung durch das Gebäude, oder das was man eben besichtigen kann. Das sind nämlich gerade einmal 30% des tatsächlichen Gebäudes und so war die Führung nach etwas lang gestreckten eineinhalb Stunden vorbei, alles andere ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Danach bin ich dann noch zusammen zu einem Representative mit Anna und Johanna gegangen um diesen unser Austausch Programm aufzuschwatzen, letztendlich war es nur eine Angestellte des Abgeordneten und wir haben mit dieser eine viertel Stunde geredet. Danach sind war dann noch essen gegangen und zu Starbucks, und haben dort noch etwas mit Max (dem Leiter des Austausch Programms) geredet.
Bevor wir noch zu einem Alumni Meeting gingen haben wir einen kleinen Abstecher zum Air and Space Museum unternommen, dieses wird derzeit aber leider Renoviert und somit sind nur wenige Teile des Museums zu besichtigen. Der Alumni Mixer war etwas enttäuschend mit ungefähr fünf Alumnis und davon zwei die nicht einmal aus dem PPP/CBYX waren und 72 PPPler, die alle hungrig waren, in einem zu kleinen Raum. Die Stimmung kann man sich vorstellen! 😅
War aber auch egal, danach sind wir dann noch zu zehnt zu Busboys & Poets für eine Open Mic Night. Hierbei konnte sich jeder Besucher am Anfang in einer Liste eintragen, der etwas auf der Bühne loswerden wollte. Dabei wurde gedichtet, gerappt, gesungen und comedy gab es auch. Dabei war die gesamte Stimmung aber eher düster und Leute nutzen die Bühne eher für eine Art seelsorge und ließen ihren Frust und deren Sorgen in Gedichten freien Lauf. Eine tolle Erfahrung!
Donnerstag – Deutsche Botschaft 🇩🇪
Früh morgens ging es in zwei Bussen zur deutschen Botschaft in Washington, D.C.. Hier haben wir eine kurze Begrüßung erhalten und sind dann in eine „Simulation“ geworfen worden. Hierbei wurden wir in kleine Gruppen aufgeteilt, jede Gruppe spiegelte eine andere Organisation oder Nation mit unterschiedlichen Interessen wieder. Ich war hierbei in der Gruppe „U.S. Department of State“ (welches gleichzeitig der Sponsor des amerikanischen CBYX ist). Es gab auch Gruppen für drei verschiedene, fiktive Länder und zwei NGOs (Non-governmental organizations, Nichtregierungsorganisation).
Nun musste man eine Lösung für eine Flüchtlingskrise in zwei dieser Länder finden und sich auf einen Konsens einigen. Schwerer als man denkt, wir durften leider keine Bomben verwenden und einige Länder hatten echt verdrehte Ansichten. Das machte das ganze aber echt lustig, mit anderen zu reden und diskutieren und deren Einstellung (welche Vorgegeben war) zu sehen. Letztlich haben wir dann eine Lösung gefunden… eine nicht ganz schöne, aber was solls.
Danach noch eine kleine Fragerunde an zwei Diplomaten, jeweils aus Deutschland und den USA und dann war es dass auch schon wieder. Danach ging es dann noch einmal zu Busboys & Poets für eine weiter Gastvorlesung über Rassismus und für Steuerthemen… ja, die müssen wir hier in den USA auch erledigen.
Freitag – Arlington Cemetery ⚰
Am letzten Tag triefen wir uns im Cultural Vistas Büro für ein Bagel-Frühstück und ein Webinar für unsere Steuererklärung. Danach ging jeder seinen Weg, einige blieben noch für eine oder zwei weitere Nächte, für mich hieß es aber schon am Freitag wieder nach hause zu fliegen. Der Flug ging aber erst um fünf Uhr Nachmittags und so hatten Daniel, Simon, Frederik und ich noch genug Zeit uns den Arlington Friedhof etwas ausserhalb von DC anzuschauen.
Dieser Friedhof ist für Veteranen und Gefallene Soldaten. Soweit das Auge sieht, nur weiße, einheitliche Grabsteine. Eine gigantische Fläche nur für einen Friedhof. Es gehen Busse auf dem Friedhof für Führungen, wir haben aber einfach einen kleinen Spaziergang unternommen… mit unseren riesigen Koffern. Vom Friedhof hat man zudem einen tollen Ausblick über die gesamte Stadt und auf das Pentagon.
Dann noch zum Flughafen, ein paar Stunden warten, in ein winziges United Flugzeug und zurück nach Atlanta. Letztendlich bin ich dann um elf Uhr Nachts zuhause angekommen. Gerade richtig um komplett fix und alle ins Bett zu fallen.
Ihr wisst ja, dass ich nie viel Zeit habe meine Beiträge zu verfassen. Einfach aus dem Grund, dass ich immer viel zu spät damit anfange. Das gleiche ist auch wieder heute der Fall, also bitte seid mir nicht böse, falls ihr den ein oder anderen Fauxpas entdeckt, ihr dürft ihn behalten.
Ich freue mich jedenfalls wieder in meinem Bett schlafen zu können, zugleich freue mich aber schon, die restlichen Teilnehmer im Juli zum Abschluss in New York City wiederzusehen.