(20) A Charlottean Christmas & New Year’s in New Orleans

(20) A Charlottean Christmas & New Year’s in New Orleans

Kaum zurückgekehrt von meinem Roadtrip nach Florida, standen Weihnachten und Silvester (mit dem nächsten Roadtrip) schon vor der Tür.

Am Montag (23.12) habe ich meinem Kumpel Benny vor seinem Abflug zurück nach Deutschland jedoch noch eine Stadtrundfahrt durch Charlotte und ein amerikanisches Frühstück bei IHOP verpasst. Mittlerweile kenne ich mich am Charlotte Flughafen schon perfekt aus.

Charlotte Skyline

Am Dienstag (24.12.) stand dann schon das deutsche Weihnachten an, da die Amerikaner ihre Bescherung am 25. Dezember feiern. Ganz so stimmt das allerdings nicht wie ich festgestellt habe. Da ich an unserem Heiligabend natürlich etwas Weihnachtliches unternehmen wollte, war ich absolut begeistert von der Einladung der ehemaligen PPP-Teilnehmerin Tina zu Raclette und einem Kirchenbesuch bei ihrer Familie vorbeizuschauen – bis meine Gastfamilie mir dann erzählte, dass sie am 24. erst nachmittags in die Kirche wollen und anschließend ein Christmas Dinner veranstalten. Deswegen kam dann folgender ambitionierter Zeitplan mit für mich erstmals zwei Gottesdiensten an Heiligabend zustande:

  • 12:00 Raclette bei Tina & Michael
  • 15:00 Gottesdienst
  • 17:00 Zweiter Gottesdienst (diesmal mit meiner Gastfamilie)
  • 18:00 Christmas Dinner

Ein Gutes hatte es jedoch: Heimweh kam absolut garnicht auf! Zumal ich vormittags noch fleißig mit Geschenke einpacken, Kartenspiele mit Ingrid und Claire spielen und Key Lime Pie backen (ein traditioneller und super leckerer Kuchen aus Florida) beschäftigt war.

Vor dem Einpacken
Alles fertig für die Bescherung!
Key Lime Pie in the making
Raclette ist (wie ich festgestellt habe) in den USA weitgehend unbekannt
Das obligatorische Foto mit dem Weihnachtsmann
Erster Gottesdienst
Zweiter Gottesdienst (ähnlicher zu unserem deutschen Gottesdienst)
Kerzen wurden in beiden Gottesdiensten angezündet und stehen damit ganz weit oben im Kurs bei den Amerikanern

Am Mittwoch (25.12.) stand frühmorgens die Bescherung an. In der Nacht davor hatten wir bereits alle Geschenke und die Stockings (Socken gefüllt mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken) vor dem Weihnachtsbaum gestapelt und eine Antwort an den Weihnachtswolf verfasst. Ingrid und Claire befinden sich momentan im Übergang zwischen “Es gibt den Weihnachtsmann” und “Danke für die Geschenke Mama&Papa”, deswegen haben sie den Weihnachtswolf kreiert. Dem amerikanischen Brauch folgend, dass alle Kinder Milch und Kekse für den Weihnachtsmann (oder in diesem Fall Weihnachtswolf) rausstellen, wurden auch diese möglichst realistisch von uns ausgetrunken und aufgegessen. Außerdem hat Rachel Ingrid und Claire das Versprechen abgenommen niemanden vor 7 Uhr morgens zu wecken – woran sie sich tatsächlich auch gehalten haben. Genauso wie an meine Anweisungen, wie sich mich wecken sollen: möglichst wenig schreien und sehr vorsichtig. Mir wurden sogar noch 3 Minuten zum Aufstehen zugebilligt. Sobald es alle aus dem Bett auf das Sofa im Wohnzimmer geschafft hatten, konnte das große Auspacken beginnen. Auch ich habe tatsächlich überraschend viele Geschenke bekommen! Meine Geschenke an meine Gastfamilie kamen auch sehr gut an (Lego Adventskalender und Wolf/Fuchsmütze für die Mädels, Gilde Bier und Reiseführer Norddeutschland für Kevin, Schal und Tasche für Rachel und deutsche Süßigkeiten für die Großeltern). Der restliche Tag bestand aus viel Essen und für mich aus Vorbereitung für den nächsten Roadtrip nach New Orleans.

For Christmas Wolf: Don’t worry. It’s your first Christmas, don’t be embarrassed. – Made with Love.
Die passende Antwort von Christmas Wolf
Ingrid mit ihrer neuen Mütze (seitdem nur selten abgesetzt)
Meine Geschenke (unter anderem ganz viele Scrunchies/Haarbänder)

Am Donnerstag (26.12.) ist meine Gastfamilie in Richtung Florida und genauer gesagt Legoland gestartet und für mich wurde es Zeit meinen nächsten Besuch aus Deutschland vom Flughafen abzuholen: diesmal meinen Freund Niels! ☺️ Ursprünglich hatte ich geplant direkt mit ihm Donnerstagnacht in Richtung Nashville durchzustarten, habe dann allerdings festgestellt, dass die Route zu ambitioniert sein könnte. Stattdessen ging es dann erstmal in Richtung Walmart und nachhause, um die Reste des Weihnachtsessens zu vernichten.

Ich finde es immer noch sehr schockierend, dass ich mir mit meinem amerikanischen Führerschein jederzeit bei Walmart eine Waffe und Munition kaufen könnte. – Stattdessen dann lieber Colgate!

Deswegen sind wir erst am Freitag (27.12) in Richtung Birmingham in Alabama aufgebrochen. Kaum angekommen ging das Sightseeing in Birmingham los. Beim Angucken des Viertels 5 Point South, in welchem unser Airbnb gelegen war, dem Railroad Park, der Birmingham City Hall und dem Rotary Trail, der direkt durch Birmingham Downtown läuft, ist uns dann aufgefallen, dass außer uns fast niemand mehr unterwegs war. Mehr aus Spaß habe ich dann gegoogelt wie es um die Kriminalitätsrate in Birmingham steht…Niels und ich haben daraufhin entschieden, dass wir ein Uber zurück zum Auto nehmen und nicht mehr zurücklaufen. Danach konnten wir es uns aber nicht nehmen lassen nochmal zum Vulcan Park zu fahren, von welchem man einen perfekten Blick über Birmingham hat. Die große Lichtershow um 21 Uhr ist wegen technischen Problemen leider ausgefallen, die Kassiererin war aber so lieb mir einen Gutschein auszustellen, dass ich in den nächsten 6 Monaten nochmal umsonst wiederkommen kann! Nach einem Mitternachtssnack bei dem nächstgelegenen Chinesen sind wir nach dem langen Tag auch nur noch ins Bett gefallen.

Unser Airbnb
Birmingham City Hall (hier haben wir beschlossen ein Uber zu rufen)
Ausblick über Birmingham

Am Samstag (28.12) ging es von Birmingham weiter in den Süden. Tagesziel: New Orleans! Zwischendurch haben wir noch einen Stopp bei den Dunn Falls irgendwo im nirgendwo und in Hattiesburg zum Mittagessen gemacht. Als wir am Airbnb in New Orleans angekommen sind, haben Jonas und Anna, zwei weitere Programmteilnehmer, schon vor dem Airbnb gewartet und wir haben gemeinsam erstmal unser Haus ausgecheckt und schon mal Zimmer ausgesucht. Im Laufe des Abends sind dann nach und nach alle anderen eingetrudelt und es gab bei Pizza und Bier natürlich sehr VIEL zu erzählen. Eine Spezialität des Airbnb’s: Der mysteriöse Geräuschdetektor, der (laut Vermieter) ab einer bestimmten Lautstärke ausschlägt und in einer Strafzahlung von 200$ resultiert. Niemand von uns hat ihn aber jemals entdeckt und im Nachhinein betrachtet ist mir wirklich nicht klar wie wir der Strafzahlung entgangen sein könnten (wäre der Detektor tatsächlich da).

Dunn Falls
Lifeguard Jana ist da!
Man gönnt sich ja sonst nichts
Ob das wohl genug Chips sind?

Am Sonntag (29.12.) sind Niels und ich nach Houston in Texas gestartet, um sein Weihnachtsgeschenk einzulösen: Tickets für das Nfl-Spiel Tennessee Titans vs. Houston Texans. Ich glaube das war tatsächlich das vollste Stadium, in welchem ich bis jetzt war, da es für beide Mannschaften noch um den Einzug in die Playoffs ging. Dementsprechend gut war auch die Stimmung bei den Fans. High fives bei jedem Touchdown der Texans gehörten definitiv mit dazu. Die 6 Stunden Hin- und Rückfahrt waren aber trotzdem gut anstrengend und das Begrüßungsbierchen gegen 2 Uhr nachts im Airbnb in New Orleans war nur allzu willkommen.

Die Germans in Houston
Tailgating = Vorglühen vor dem Footballspiel

Am Montag (30.12.) begann das eigentliche Sightseeing in New Orleans im City Park, der größer ist als der Central Park in New York. Anschließend wurde das French Quarter nach einer Fahrt mit dem Streetcar (quasi der Straßenbahn in New Orleans) unsicher gemacht. Um 17 Uhr waren wir nämlich alle zu einer Ghosttour angemeldet. Der Stadtführer hat definitiv ein paar gute Gruselstorys zum Besten gegeben. Zum Beispiel von Dr. Dupas, der als dubioser Apotheker zahlreiche falsche Medikamente verschrieb und besonders gerne fragwürdige Experimente an schwangeren Frauen und Sklaven durchführte. Als die Tour zu Ende war, ging es ins Kasino. Das ist je nach Person mehr oder weniger erfolgreich verlaufen. Ich habe nur 90ct verloren (ging hoch bis zu 40$). Man muss aber anmerken, dass ich auch nur einen Einsatz von 1$ hatte. Danach haben sich alle anderen auf den Rückweg in unser Airbnb gemacht. Niko (ein weiterer Teilnehmer aus Lehrte), Niels und ich sind aber noch über die Bourbon Street geschlendert. Dabei konnten wir nicht nur den für New Orleans bekannten Drink hand grenade / Handgranate ausprobieren, sondern auch uns von den Balkonen zugeworfene Perlenketten auffangen. Am Ende hatten wir eine ansehnliche Sammlung an verschiedenen Ketten in allen möglichen Farben.

City Park
Streetcar
Mein erstes Mal im Kasino
Sogar mit berittener Polizei im Hintergrund

Und damit hatten wir auch schon den letzten Tag in 2019 erreicht! Am Dienstag (31.12.) haben wir uns die Silvesterparade im French Quarter angeschaut und von den Umzugswagen und Cheearleadern unsere Kettensammlung von gestern Nacht erweitert. Anschließend haben wir um 17 Uhr schon mal auf das deutsche Neujahr angestoßen. Central Time sind 7 Stunden Zeitverschiebung statt 6 Stunden in der Eastern Time in Charlotte. Um 24 Uhr gab es dann ein großes öffentliches Feuerwerk am Mississippi River.

Me & the boys
Schon mal das deutsche Neujahr feiern!
Cheese!
Auf dem Weg zum Feuerwerk
Feuerwerk am Mississippi River

Am Mittwoch (1.1.2020) war unsere Zeit in New Orleans dann auch schon wieder vorüber. Unsere nächsten Stopps waren Biloxi, Mobile und die Gulf Shores. Wir waren beide so müde von den letzten Tagen, dass wir abends noch während dem im Fernsehen laufenden Footballspiel (Oregon vs. Wisconsin) eingeschlafen sind.

City Hall in Biloxi
Mobile
Mobile

Am Donnerstag (2.1.) ging es nach einem sehr guten Frühstück in unserem Hotel an den Gulf Shores nach Montgomery. Es gab sogar frische Smoothies und ein Waffeleisen, um frische Waffeln zu machen (Begeisterungslevel 10000). In Montgomery haben wir uns das Alabama State Capitol und das zugehörige Museum angeschaut. Dabei mussten wir angeben, wo wir herkommen und “Germany” hat alle dann doch sehr überrascht. Nach 6 Stunden Fahrt und vielen Fest & Flauschig – Podcasts sind wir mitten in der Nacht wieder in Charlotte angekommen. Dabei haben wir auf unserem Roadtrip 7 Staaten durchquert, einmal die Zeitzone gewechselt und sind insgesamt 2239 Meilen / 3500 km gefahren (also quasi einmal von Hannover nach Rom und wieder zurück und noch weiter).

Die Waffelmaschine mit Countdown
Gulf Shores State Park
Alabama State Capitol
Unsere Route

Am Freitag (3.1.) stand dann der Abschied von Niels an. Davor gab es aber natürlich wieder ein klassisch amerikanisches Frühstück bei IHOP und noch eine Runde Kartenspielen mit Ingrid und Claire.

Dreimal dürft ihr raten, wer gewonnen hat

Das Wochenende (4.-5.1.) habe ich bis auf eine Runde Schlittschuhlaufen und einen Spieleabend hauptsächlich mit Football gucken und Auskurieren verbracht. Ich habe mir in New Orleans nämlich eine ordentliche Erkältung eingefangen und muss Montag wieder fit fürs Arbeiten sein! Denn Krankheitstage gehen hier nämlich direkt von meinen (eh schon sehr wenigen) Urlaubstagen ab…

White Water Center in Charlotte

Ich halte euch in den nächsten Wochen weiter auf dem Laufenden! Und nur so viel sei schon gesagt: Der nächste Roadtrip ist geplant – es geht im Januar noch nach Chattanooga! ☺️

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