(21) Start your year right

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Bereit für 2020!

Nach meinen busy Reise Dezember war ich im Januar ehrlich gesagt ein wenig froh wieder Routine in meinen Alltag reinzubekommen – auch wenn das um 6 Uhr morgens aufstehen bedeutet und sich für die meisten vermutlich crazy anhört.

Ich kann mittlerweile auch berichten, dass ich auf der Arbeit nach einem halben Jahr verantwortungsvollere Aufgaben übertragen bekommen habe. Zwar lange noch nicht auf dem Level, was ich aus Deutschland von Vergölst gewöhnt bin, aber es geht in die richtige Richtung. Momentan stehen die Vorbereitungen für das große Sales Meeting Ende Januar an, bei welchem es über 3 Tage verteilt nicht nur sehr viel leckeres Essen, sondern auch Axtwerfen als Teambuilding geben wird. Ich lasse meinen Kollegen dann noch rechtzeitig eine Warnung zukommen.

Meine Gastfamilie und ich waren außerdem am Mittwoch (8.1.) unter der Woche in der Kirche Spaghetti essen. Ein Abendessen weniger, das gekocht werden muss – Wer würde da schon nein sagen? Gleichzeitig sollten wir uns überlegen, was wir als Familie in 2020 verbessern wollen. Im Endeffekt ist dabei diese kleine Collage ein Stück weiter unten rausgekommen. Eher weniger produktiv, aber definitiv witzig.

Höchste Konzentration gefragt
Der i-Punkt ist mein Beitrag zu dem künstlerischen Meisterwerk

An dem zweiten Januar Wochenende fand dann das große Wiedersehen mit meinen Freunden hier in Charlotte statt, die ich teilweise einen Monat lang nicht gesehen habe. Denn nicht nur ich war unterwegs, sondern auch alle anderen – zum Beispiel in Mexiko, Kolumbien und Deutschland. Am Freitag (10.1.) ging es zunächst gemeinsam essen und nebenbei ein Spiel der Charlotte Hornets, des lokalen Basketballteams, gucken. Alex hatte uns zugesichert, dass die Hornets momentan extrem gut spielen. Das hat sich allerdings nicht bewahrheitet. Die Hornets reihen sich damit direkt hinter den Carolina Panthers ein, deren Saison so schlecht war, dass mittendrin sogar der Coach gehen musste. Am Samstag (11.1) ging es Shoppen – erst im SouthPark, dann zu Goodwill. Von einer absoluten Marken Shopping Mall (Gucci, Prada, etc.) zum Secondhandladen! Ich weiß ganz genau, was ich cooler finde – selbstverständlich Secondhand. Anschließend waren wir auf Felipes Ratschlag hin kolumbianisch essen und danach in einer der zahlreichen Brauereien in Charlotte. Was wir später am eigenen Leib erfahren sollten, war die für Charlotte ausgesprochene Unwetter- und Hurrikanwarnung. Wir sind zwar zum Auto zurückgesprintet, sind aber klatschnass angekommen… Der Sonntag (12.1) war daraufhin ganz entspannt – eben ein typischer Sonntag.

Das Team ist wieder vereint
Ratespiel: Wo versteckt sich der Kaufhauscop auf seinem Segway?
Clayton und Alex entdecken Lush für sich
Typisch kolumbianisches Essen: Man nehme Reis, Bohnen und viel Fleisch.

Am dritten Januar Wochenende (17-19.1) bin ich auch schon in meinen nächsten Roadtrip gestartet. Es ging zu Moritz, einem PPP-Teilnehmer, der für sein Praktikum von Illinois nach Chattanooga in Tennessee gezogen ist. Als größte Challenge sollte es sich herausstellen in der Rushhour aus Charlotte herauszukommen – für eine Strecke von normalerweise einer halben Stunde stand ich über eine Stunde im absoluten Feierabendverkehr. Sobald ich das aber gemeistert hatte, bin ich nach 6 Stunden Fahrt und meinem Standardstopp bei McDonalds (großer Kaffee und Chicken Nuggets as usual) in Chattanooga angekommen. Mehr als mit einem Bierchen anzustoßen und meine Luftmatratze in Stellung zu bringen, war nach 8 Stunden Arbeiten und 6 Stunden Autofahrt aber nicht mehr drin.

Am Samstag (18.1) konnte das Sightseeing losgehen. Kleines Hindernis: Strömender Regen und das den ganzen Tag! Davon haben wir uns aber nicht abhalten lassen und sind nach einem entspannten Frühstück in einem kleinem Hipster Café durch Chattanoogas Innenstadt getingelt. Als uns der Regen eindeutig zu viel wurde, stand Plan B an: Ruby Falls – der größte unterirdische kommerzielle Wasserfall in den USA. Das Anfassen der Steinwände ist allerdings strengstens untersagt und kann sogar in einer Anzeige enden. Einer der kleinsten Teilnehmer der Tour war mit einem coolem Bauarbeiterhelm mit Licht ausgestattet, die er bei einem zu tiefen Blick in den kleinen Wasserstrom verlor! Sich der eindeutigen Anweisung des Tourguides widersetzend kletterte der Vater unentdeckt der Kappe hinterher und konnte sie tatsächlich noch erwischen.
Nach den Ruby Falls ging es für Moritz und mich zurück in die Innenstadt, den berühmten Cho Cho Zug besichtigen, der ab 1880 Chattanooga mit Cincinnati verband – also somit eines der ersten öffentlichen Verkehrsmittel zwischen dem Norden und Süden der USA war. Mittlerweile werden die Zugabteile als Hotelzimmer vermietet oder man kann in einer (Zug)Brauerei ein Bierchen trinken gehen. Da uns beiden irgendwann ziemlich kalt wurde, haben wir uns ein anderes der kleinen süßen Cafés ausgesucht und erstmal was Heißes zu trinken bestellt. Den Abend waren wir noch entspannt griechisch essen (und haben ein bisschen Butter fürs den nächsten Morgen mitgehen lassen).

Der Versuch ein Bild vom Tennessee Schild zu machen war eher weniger erfolgreich
Die berühmteste Brücke in Chattanooga
Moritz und ich
Kein Riverwalk für uns – alles stand unter Wasser also mehr Riverswim
Von der Höhe her eindeutig mein Revier
Bacon und Potato Chips gab es auch noch
Der Blick über Chattanooga von einem Aussichtspunkt bei den Ruby Falls
Cho Cho Train
Street Art versteckt hinter dem Cho Cho Train
Sipping my Heiße Milch mit Honig

Am Sonntag gab es zum Frühstück endlich mal wieder ein deutsches Brötchen oder zumindest das Näheste daran, was wir in einer Bäckerei in Chattanooga finden konnten. Bevor es jedoch wieder zurück nach Charlotte ging, haben wir noch einen Abstecher nach Rock City Gardens (ein riesiger Garten mit Wasserfall und mehreren Hängebrücken) auf dem Lookout Mountain gemacht. Fun Fact: Die Frau, die den Garten mit ihrem Mann zusammen angelegt hat, ist aus Deutschland in die USA ausgewandert und hat aus ihrer Liebe zu deutscher Folklore auf dem ganzen Grundstück Gartenzwerge verteilt. Auf dem Rückweg nach Charlotte hielt ich es für eine gute Idee noch einen Aussichtspunkt in einem der gefühlt 20 Parks anzusteuern. Im Endeffekt habe ich ungefähr auf der Hälfte zu besagtem Aussichtspunkt im Pisgah National Forest abgebrochen – zu wenig Sprit und falsches Auto für die Offroadstrecke mit 10000000 Schlaglöchern. Meine Kfz-Werkstatt des Vertrauens hatte mir nämlich in der Woche davor beim Ölwechsel mitgeteilt, dass meine „struts“ mal wieder ausgetauscht werden könnten. Ich weiß immer noch nicht ganz genau, ob es sich jetzt dabei um Stoßdämpfer oder Gestänge handelt (die Übersetzer waren sich nicht einig), habe aber beschlossen, dass 1100$ teure Problemchen zu ignorieren und es nicht zu riskieren mitten im Nationalpark liegen zu bleiben.

Riesenbrötchen
Rock City Gardens
Rock City Gardens liegt in Georgia und man kann North Carolina, South Carolina, Tennessee, Virginia, Kentucky und Alabama sehen
Die witzigste Stelle im ganzen Rock City Gardens – “Fat Man Squeeze”
Finde den Gartenzwerg
Ein Projekt anlässlich des Martin Luther King Day, da musste ich doch glatt auch etwas aufschreiben ☺️
Eine unterirdische Höhle mit noch mehr Märchenfiguren
Und 6 Stunden zurück!
Der Abstecher in den Pisgah National Forest – schön wars trotzdem!

In der Woche darauf wurde es Zeit für das bereits erwähnte große Sales Meeting. Das gute Essen startete schon am Mittwoch und zog sich dann bis Freitag hin. Das Stammrestaurant von LUTZE, einer ursprünglich deutschen Firma, ist das Waldhorn in Charlotte, welches selbstverständlich auch ein deutsches Restaurant ist. Somit gab es für mich in dieser Woche nicht nur überdurchschnittlich gutes, sondern auch überdurchschnittlich viel deutsches Essen und für alle anderen, die nicht fahren mussten, Schnaps. Ich musste zwar ein wenig früher aufstehen, um mit meiner Chefin alles vorzubereiten, es war aber definitiv eine willkommene Abwechslung zum Büroalltag. Meine Gastmutter hat sich mindestens genauso gefreut, weil sie von zuhause arbeitet und ich ihr so zweimal Mittagessen für den nächsten Tag mit nach Hause schmuggeln konnte. Am Freitag (24.1.) stand dann die Teambuilding Aktivität Axtwerfen an. Nicht nur ich habe mich gefragt, ob das wohl gut enden wird. Im Endeffekt kann ich sagen: Axtwerfen macht mehr Spaß als es sich anhört, niemand wurde von einer vorbeifliegenden Axt getroffen und ich habe es sogar beim finalen Wettkampf in die zweite Runde geschafft (und bin gegen den endgültigen Sieger rausgeflogen). Damit fing der Freitag aber gerade erst an, weil Alex und ich anschließend noch zum Essen und Bowlen verabredet waren. Diesmal neu mit dabei: zwei deutsche Austauschstudenten, die im Januar in Charlotte angekommen sind.

Der Essensmarathon startet
Mein geheimer Beifahrer
Good morning Charlotte!
Seminar mit AirSTREAM (#Werbung)
Ich liebe liebe liebe Nachtisch!
Immer schön mit LUTZE Polo unterwegs
Roundtable discussions
Teambuilding
Mein neuer Spitzname: Jano
Von rechts: Alberto, Clayton, ich, Alex, Calvin, Peter und Tina

Am Samstag (25.1.) habe ich dann wie bereits seit zwei Wochen versprochen endlich wieder Dinner für meine Gastfamilie gekocht und unseren Überschuss an Kartoffeln mit einem Kartoffelgratin vernichtet. Wie immer waren Ingrid und Claire nicht wirklich begeistert, dafür aber Kevin und Rachel umso mehr. Abends stand noch ein Abstecher in die neue Bar Pins Mechanical an. Wirklich cool ist nicht nur der Blick auf die Skyline von Charlotte, sondern auch die verschiedenen Spielautomaten, Krökeltische (Tischkicker für alle Nicht-Hannoveraner) und Gesellschaftsspiele.

Kartoffelgratin in the making
Pins Mechanical
Charlottes Skyline
Ein Teil des Squads

Am Sonntag (26.1.) musste das gute Wetter ausgenutzt werden: In Charlotte ist das Wetter nämlich selbst im Januar gut – viel Sonne und teilweise bis zu 20 Grad warm. Deswegen sind Alex und ich zum Crowders Mountain wandern gefahren. Auf dem höchsten Punkt konnten wir sogar die Skyline von Charlotte sehen. Auf dem Rückweg haben wir noch einen Arbeitskollegen besucht, bei dem ich eine riesige Filmsammlung entdeckt habe. Einen Disney Film habe ich sofort wiedererkannt, den ich mir natürlich sofort ausgeliehen habe: The Sword in the Stone. Klare Filmempfehlung!

Crowders Mountain
Einer meiner Lieblingsfilme von früher

Was in der nächsten Woche (27.1.-30.1) noch so passierte:

  • Felipe und Alex sind zusammengezogen und haben zum Einzug einen kleinen Tisch von mir als Housewarming Present bekommen.
  • LUTZE hat für alle eine Pizza Party in der Mittagspause geschmissen.
  • Mittwoch (26.1.) gab es das erste Mal im Jahr 2020 wieder ein Treffen vom Deutsch Club der University of Charlotte – selbstverständlich im Flying Saucer.
  • Viele Runden “Unstable Unicorns”, das neueste Gesellschaftsspiel im Hause Yount, mit Ingrid und Claire
Der Tisch macht sich sehr gut
Live aus dem LUTZE Büro
Der German Club
Meine Gastschwestern

Für das kommende Wochenende hatte ich schon seit Längerem coole Pläne und kann auch sagen, dass Sonntag bislang einer meiner Lieblingstage in den USA war! Am Freitag (31.1) ging es jedoch erstmal zum Salsa Tanzkurs mit einem Arbeitskollegen und Alex und anschließend in eine Bar. So ähnlich wie Pins Mechanical gibt es auch hier viele alte Spieleautomaten (wie zum Beispiel einen Riesennintendo oder Mario Kart). Den Samstag (1.2.) habe ich hauptsächlich mit Aufräumen und Entspannen verbracht und wir hatten endlich mal wieder Zeit für einen Familienabend. Das kommt nämlich tatsächlich garnicht so häufig vor! Nun zu einem meiner Lieblingstage seit ich in den USA bin: Sonntag (2.2.)! Ich hatte mir schon seit einiger Zeit vorgenommen, in die Berge von North Carolina wie dem Sugar Mountain oder Beech Mountain zu fahren, um Ski zu fahren. Ursprünglich wollte ich bereits das vorherige Wochenende Mission Skifahren starten – das Wetter hat allerdings nicht mitgespielt. Das sah diesen Sonntag schon ganz anders aus. Freitag und Samstag war Neuschnee gefallen und für Sonntag Sonne pur vorhergesagt. Auch, dass meine Freunde hier vor Ort entweder kein Skifahren können oder arbeiten müssen, konnte mich nicht aufhalten. Deswegen habe ich mich gegen halb 8 morgens auf den Weg gemacht zum Sugar Mountain. Nach zweieinhalb Stunden Fahrt habe ich mir schnell alles an Skiausrüstung ausgeliehen und dann konnte es losgehen. Es war so schön seit zwei Jahren endlich mal wieder den Berg runter zu düsen. Lebensmüde werden die Amerikaner allerdings beim Skiliftfahren: Anstatt den Bügel runterzuklappen wollten der Großteil der Amerikaner einfach so in der Gondel sitzen (und das bei starkem Wind 😅). Auch die Pisteneinstufungen sind anders als die Deutschen oder Österreichischen – generell jedoch definitiv einfacher. Nach knapp 6 Stunden ununterbrochenem Skifahren musste ich mich dann wieder auf den Rückweg machen. Schließlich fing der Super Bowl um 6:30pm an! Calvin, einer meiner amerikanischen Freunde, hat eine Super Bowl Party veranstaltet und so haben wir mit ungefähr 15 Leuten, Chicken Wings, MacnCheese (Maccaroni mit Käse) und Bierpong ganz klassisch amerikanisch den Super Bowl geguckt. Was ich wirklich witzig fand ist, dass in den ersten beiden Quartern des Spiels alle mit anderen Dingen beschäftigt waren: Egal ob Bierpong spielen, quatschen oder Pizza abholen, das Spiel fing gefühlt erst ab der Halftime Show richtig an! Calvin hatte extra eine 49er Torte besorgt, die dann trotz des Siegs des gegnerischen Teams schnell weg war. Auch, wenn er erst darauf bestand, dass sie jetzt nicht gegessen werden dürfe. Alles in allem ein extrem toller Tag! Nur am Montag sollte ich ein wenig müde sein…

Baby Yoda
Improvisierte Skiklamotten
Chiefs vs. 49er
Sogar Football Luftballons gab es!

Wie ihr vielleicht gemerkt habt, ist der letzte Blogpost ziemlich genau einen Monat her, aber ich versuche jetzt wieder alle zwei oder drei Wochen zu schreiben! Mal sehen, wie erfolgreich das wird 😊 Der nächste Road Trip geht vermutlich nach Nasheville und Ende Februar steht auch schon das Zwischenseminar in Washington an. Ich freue mich schon, endlich alle Teilnehmer wiederzusehen!

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