Warum wir alle einfach mal Dankbar sein sollten…
JA ich weiß, ist jetzt vielleicht nicht das was viele von euch erwartet hätten..
aber passend zu Thanksgiving möchte ich eine tolle Story mit euch teilen, die mir selbst letzte Woche wieder fahren ist.
Aber nun erstmal alles zurück auf Anfang: vor ca 4 Wochen hab ich eine Art „Stadtblatt“ durch blättert um abzuchecken welche besonderen Events demnächst in Bellingham anstehen. Ich wollte ein bisschen in den kulturellen Part von Bellingham abtauchen und suchte also nach Konzerten und Ausstellungen , Vorlesungen und so weiter. Ihr wisst schon. Ich ging also diesen „Timetable“ durch, welcher wöchentliche Events bis Ende November zeigte und kaum zu glauben aber Wahr :
Da war es : “ STAMMTISCH at Chuckanut Brewery every 2. Tuesday – come and join us.“ Ihr könnt euch nicht vorstellen wie ich mich gefreut habe… Nicht falsch verstehen, ich liebe den Kontakt zu den Amerikaner, aber wenn man 8000 km von zu Hause weg ist und wie ich auch noch ein Landei ist , freut man sich schon wenn es nen Stammtisch (ich hab die typische alt Eiche Einrichtung in einer Gaststätte vor Augen , wer noch??) in deiner neuen Heimat gibt. Getreu dem Motto „auf zu neuen Ufern“ hab ich also sofort ne Email geschrieben. Ernüchterung nach einer Woche – immer noch keine Antwort vom STAMMTISCH (so war es im Handy gespeichert..) Am Abend vorm Stammtisch wollte ich mich dann nochmal in Erinnerung rufen und schrieb erneut ne Email und was soll ich sagen keine 20 Minuten später hatte ich ne Antwort von Günther ,75 , der jetzt wohl Gunther hieß (ü‘ s gibbet hier nicht). Er erklärte mir, dass der Stammtisch nur für Männer wäre, es gäbe jedoch einen „down in Seattle“ für Frauen -cool schade nur, dass Seattle 2h entfernt ist. NA toll dachte ich , nett dass Gu(ü)nther dir geantwortet hat, ich aber trotzdem nicht zum Stammtisch kann. Dieser zum Teil deutsche Pessimismus- aaahhh .
Und was soll ich sagen? 3 mal dürft ihr raten wer letzten bei Gunther und MariJo am Essentisch beim Family Dinner mit Kindern und Enkeln saß? – JA genau MOI. Günther hatte mir eine sehr nette Email geschickt, dass seine Frau MariJo mich sehr gern kennen lernen würde und ich somit herzlich zum Family Dinner einlädt. Also fuhr ich zu einer wildfremden Adresse, zu wildfremden Menschen, deren Namen ich nur kannte und saß mit 9 neuen Gesichtern an einem Tisch.
Sind wir doch mal ehrlich – Hand aufs Herz- sowas würde es in Deutschland doch wohl eher selten geben. Ich habe eine neue Seite der Herzlichkeit und Gastfreundschaft erfahren dürfen.
Und somit will ich nochmals den Punkt „Thanksgiving“ aufgreifen; Seid dankbar für die kleinen Dinge im Leben:
Ich bin dafür dankbar durch mein Auslandsjahr soviel Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit erfahren zu dürfen.
NUN aber zum eigentlichen Thanksgiving!
Für mich meine Gasteltern ging es von Mittwoch bis Sonntag zu meiner Gastoma nach Kent, 20 Minuten südlich von Seattle. Neben Gastoma leben dort auch noch meine Gasttante und ihre Familie und Neffen und Nichten von meiner Gastmum, als auch die Geschwister von Joe, meinem Gastdad. Ich hatte mich schon richtig auf Thanksgiving gefreut, da wir es in Deutschland nicht feiern. Und was soll ich sagen, meine Erwartungen wurden übertroffen. Aber bringen wir mal etwas Struktur rein:
Donnerstag(Thanksgiving) kam Diane, meine Gasttante, zum Haus meiner Gastoma, denn wir Frauen bereiteten das Essen vor: Kartoffel wurden geschält, diverse Salate und Snacks zubereitet und natürlich wurde das „Turkey“ vorbereitet. Für mich und Carol, meine Gastmum, ging es dann nochmal spontan zum Supermarkt, denn unser Truthahn passte nicht auf die vorgesehene Auflaufform- somit mussten wir eine Einwegform besorgen. Nach und nach trudelte dann auch mehr und mehr Familie ein; 14 waren wir insgesamt. Nach dem ich mit Carol noch eine kleine Runde spazieren war , war das Turkey dann auch schon „almost done“. Am Tisch gabs dann die typischen “ Geschichten-die-man-nur-an-Feiertagen-erzählt“.Nach Football, Thanksgiving Parade, Gemeinschaftsspielen und viel zu viel gutem Essen endete mein erstes Thanksgiving um 22Uhr und ich viel tot müde ins Bett.
Am nächsten Morgen ging es für mich zu der „Soft-Version“ des Black Friday. Um 8 Uhr fuhren meine Gasteltern und ich gemeinsam zu Fred Meyer, vergleichbar mit REAL in Deutschland. Meine Gasteltern spenden jedes Jahr an eine hilfsbedürftige Familie und somit mussten noch Spielsachen besorgt werden. Danach ging es nach Olympia zu Joe’s Schwester und zum gemeinsamen Apple Cup schauen. Der Apple Cup ist ein Football Game zweier Washington State Mannschaften ; Washington State Cougars vs. Washington Huskies. Den Samstag verbrachten Carol, Diane und meine Gastoma gemeinsam mit Thrift shopping- besitze jetzt übrigens den hässlichsten Christmas Pullover ever -ich schwöre!
Ach bevor ichs vergessen, zuvor war auch noch ein Stop bei „Hans Sausage“ drin – ja ein deutscher Shop. Und was soll ich sagen, hab mir erstmal Zwiebelmett geholt: meine Gastfamilie war glaub ich nicht so begeistert wie ich aber umso besser für mich; mehr Mettbrötchen !
Nach dem gemeinsamen Resteessen fuhren Carol, Diane, Bryce und ich noch zum „Very Merry Christmas House“- ein privates Haus was zur Weihnachtszeit aber total krass geschmückt ist. Von der Hauptstraße führen Pfeile zum Haus und dort weisen Schilder drauf hin, dass man auf die Radiostation 89.1 stellen soll. Diese Radiostation spielt Weihnachtsmusik und ALLE Lichter an und vor diesem Haus sind synchron zur Musik.
P.S. Ich hoffe mit meiner „Stammtisch“ Story konnte ich ein bisschen gegen das Vorurteil „die amerikanische Freundlichkeit ist gekünstelt“ arbeiten!
Alles in allem war das letzte Wochenende super schön und ich freu mich jetzt schon auf Weihnachten!
Ach und P.S. Happy December! 22 Tage bis Weihnachten …wuhuuuuu
Immer wieder eine Freude, deine Geschichten zu lesen liebe Sabrina 🙂 Hab eine schöne Weihnachtszeit !! 🙂 Viele Grüße vom DER-Buddy
Hey NIco!! Danke, das bedeutet mir viel!! Ich wünsche Dir auch eine tolle Weihnachtszeit ! Grüß mir alle ! 🙂 Viele Grüße vom DER-Buddy nr 2 !:-)
Vielen Dank !
Das werde ich machen 🙂