#18 Hello Arizona!!

#18 Hello Arizona!!

Wie im letzten Beitrag angekündigt gibt es einen LANGEN Beitrag zu Arizona! Ich habe bereits im August Kontakt zu Laura aufgenommen, die in Scottsdale plaziert ist. Für mich war klar, dass ich auf jeden Fall den Grand Canyon sehen wollte. Ich hatte Laura geschrieben und ehrlich gesag nicht damit gerechnet, dass es klappen würde, aber letzte Woche Donnerstag ging mein Flug nach Phoenix. Dieser Beitrag wird wieder etwas wie ein Tagebuch aufgebaut sein, aber so kann ich wirklich alles an die richtige Stelle packen! Ein bisschen Infos zu Flüge buchen und das drum herum. Ich habe mit zwei verschiedenen Airlines gebucht und habe so die günstigsten Flüge bekommen. Das lag aber auch daran, dass ich weit im Voraus gebucht habe. Auf dem Rückflug habe ich sogar eine Sitzplatzreservierung gehabt. Ich bin vor den USA noch nie eine Kurzstrecke geflogen ( ein einziges Mal, aber da war ich sieben oder acht und das war eine Propellermaschine, also zählt das nicht so wirklich finde ich). In Deutschland benutze ich eher die Bahn, weil die Anbindung einfacher ist und hier habe ich mit einer „Kurzstrecke“ wieder 3 Stunden mehr Zeitunterschied zu Deutschland. Also statt sechs neun Stunden gehabt. Ist jetzt auch wieder die Frage, ob das kurz ist, aber ich finde mittlerweile auch, dass vier Stunden Auto fahren total OK ist. In Deutschland hätte ich mir überlegt, ob ich insgesamt acht Stunden auf der Autobahn verbringen will um zwei Tage irgendwo zu verbringen, aber hier ist das einfach eine ganz andere Dimension. Zurück zu meinem Trip nach Arizona!

Donnerstag, 10. Oktober

Wie ihr vielleicht wisst (wahrscheinlich nicht, weil man merkt sich nicht alles, was ich hier so schreibe), habe ich Donnerstag einen meiner zwei Tage Uni. Nach einem langen Tag an der Uni hieß es also ab zum Flughafen. Meine Hostmom war so nett mich zu fahren. Ich musste also keine Parkgebühren bezahlen, was echt super ist. Mein Flug hatte Verspätung um halb neun ging es mit Southwest Airlines zum Zwischenstop nach Denver. Dort der erste Schock (hätte ich mir eigentlich auch denken können): Es war richtig kalt und es lag Schnee). Zum Glück hatte ich eine lange Hose und Pulli an. Mit dem nächsten Flieger ging es dann nach Phoenix, wo ich um 11 Uhr Abends Ortszeit angekommen bin. In Cincinnati war es dann schon 1 oder 2 Uhr Nachts, ich war also dementsprechend müde, aber es hielt sich relativ in Grenzen. Laura und Katja (PPPlerin aus der Nähe von L.A. angereist) haben mich am Flughafen eingesammelt. Nach ca. 15 min waren wir auch schon bei Laura. Sie wohnt zusammen mit Al und Eman (Ägyptische Gastschwester) in einem Einfamilienhaus in Scottsdale. Für uns ging es dann ins Bett, der nächste Tag vesprach lang zu werden!

Freitag, 11. Oktober

Der Wecker hat früh geklingelt, um 6:25 Uhr waren wir auf dem Weg nach Page in den Norden von Arizona. Ausgestattet mit geschmierten Broten und Snacks. Nutella- und Käsebrote versteht sich natürlich! Arizona ist landschaftlich das komplette Gegenteil von Ohio und Kentucky. Arizona ist hauptsächlich Wüste, dabei ist Wüste aber nicht gleich Wüste. In Scottsdale und eine Stunde entfernt gibt es Palmene, sehr, sehr viel hohe Kakteen und kleine Pflanzen, die die Berge aus der Ferne ziemlich grün aussehen lassen. Sobald man nördlicher unterwegs ist, wird es weniger grün und es gibt eindeutig mehr Gestein. Dazu kommt, dass man auch sehr viel höher liegt. Ungefähr auf 1200m. Es ist also auch viel Kälter! Der Landschaft ist wirklich sehr beeindruckend, aber dazu später mehr. Page liegt in der Nähe von Horseshoe Bend und Lake Powell, die wir uns gleich Freitag angeschaut haben. Wir haben uns außerdem Lone Rock in Utha angeschaut und ich kann jetzt auch behaupten, dass ich in einem Auto saß, was von amerikanischer Polizei angehalten wurde!

Laure schmiert fleißig Brote

Polizeikontakt im Glen State National Park

Lone Rock in Utha

Laura biegt ab zu einem kleinen Aussichtspunkt. Kaum halten wir an heult die Sirene auch schon kurz auf. Katja war einfach komplett in Gedanken und hat auch noch nicht gesehen, dass die beiden Polizisten bereits am Auto waren. Wie im Film der eine schräg hinterm Fahrer, der andere hat das Auto hinten kurz berührt. Katja stößt mit Schwung die Tür auf und schwingt auch schon ein Bein raus: „STAY IN THE CAR!“ Wir haben auf unseren Vorbereitungsseminaren reingeprügelt bekommen, dass man sich bei der Polizei immer sehr ruhig verhalten soll. „Bloß nicht aussteigen, Hände sichtbar!“. Und wenn man dann in der Situation ist, dann kommt es dann doch ganz anders als man denkt. Polizist kommt zu Katja an die Beifahrertür: „Did you think it would be a good idea to open that door?“ Polizist etwas sauer, Katja geschockt. Da kam auch schon die nächste Frage: „Do you know why we stopped you?“. Laura und Katja im Chor: „No.“ „Where are you from?“ „Laura und Katja: „From Germany“, Er mit blick zu mir: „And you?“ Ich: „Me too.“ Er wieder zu Laura: „Why are you here?“ (ich dachte mir in dem Moment nur: Wir sind mitten im Nirgendwo, was macht man hier schon außer die Landschaft anzuschauen?). Laura: „We are Exchange Stundents from Germany.“ Dieses Spiel ging so lange weiter bis der Mann uns erklärt hat, dass wir wohl an einem A-Dot vorbeigefahren sind und dort das Tempolimit 35 gilt, Laura aber 55 gefahren ist. Wir wussten ehrlich gesagt nicht wovon er spricht, weil wir ein Stück gefahren sind, nachdem wir den besagten Punkt passiert hatten. Mit den Papieren von Laura sind die beiden dann zurück zu ihrem Auto. Es kamen bei mit der Aussage: „You have to be more careful Laura. You’re going to get in big trouble!“ Danach durften wir dann unsere Bilder am Aussichtspunkt machen und nachdem Katja gefühlt fast verhaftet wurde, waren wir die Attraktion schlechthin. 😀 Mittlerweile können alle drüber lachen, aber erschrocken haben wir uns trotzdem als der Polizist Katja angebrüllt hat. So viel zum Polizeikontakt! Laura musste keine Strafe zahlen, was wirklich gut ist, weil hier für 15mph schon mal 300 Dollar fällig werden.

Zurück zum Trip. Nach der Polizei und Lone Rock ging es zurück nach Page, wo wir in unser Air BnB eingecheckt haben. Wir sind außerdem noch zum Horseshoe Bend gefahren und haben einen Haufen Touri-Fotos geschossen! Danach ging es dann zu Walmart (dem einzigen großen Geschäft in Page), um unser Abendessen für die Mikrowelle und unser Frühstück einzukaufen. Den Rest des Abends haben wir entspannt und die schöne Unterkunft genossen!

Samstag, 12. Oktober

Am Samstag Morgen hatten wir eine Tour durch den Lower Antelope Canyon gebucht. Um 7:45 Uhr ging die Tour los. Wir wurden in kleinere Gruppen aufgeteilt und unsere Guides sind die Regeln und Hinweise durchgegangen. Der Canyon ist nicht wahnsinnig lang, aber wirklich sehr beeindruckend! Man muss dazu sagen, dass diese Tour nichts für Leute ist, die Angst vor engen Räumen oder Höhe haben. Man läuft meistens am Boden, aber manche Punkte wurden mit mehrer oder weniger steilen Treppen/Leitern überwunden.

Der erste Teil des Eingangs ist noch nicht so steil, Fotos sind auf den Treppen nicht erlaubt.
Ja, dieses Felsspalte ist der Canyon.

Nachdem die Tour vorbei war, ging es mit dem Auto weiter Richtung Grand Canyon. Ziel war Grand Canyo Village oder Visitor Center, wo wir angehalten und am Rand entlang gelaufen sind. Souvenirs wurden natürlich auch gekauft! Nachdem wir wieder im Auto saßen ging es Richtung Flagstaff, wo wir uns eine Unterkunft organisieren mussten. Wir hatten uns im Vorfeld nicht festgelegt, deshalb mussten wir uns dann auf die Suche machen. Nach ein paar Motels sind wir auch fündig geworden und konnte unsere Sachen ins Zimmer bringen. Bevor wir essen gegangen sind, sind wir etwas durch Flagstaff gelaufen und sind in ein paar der kleineren Geschäfte rein. Nach dem Abendessen sind wir dann auch schon wieder früh ins Bett. An diesem Wochenende hatten wir keinen Schlafmangel, aber waren am Ende des Tages immer hundemüde!

So sieht es aus, wenn man das Handy nicht bedienen kann und sich wundert was los ist…
Katja links, Laura rechts
König der Löwen Arizona Style
Auf dem Weg zum Horseshoe Bend
Horseshoe Bend
Rechts in der Schlucht ist der Horseshoe Bend, nein es gibt keine Begrenzung.
Glen State Canyon Dam, der den Colorado zum Lake Powell aufstaut und in Arizona und Utah liegt.
Essen in Flagstaff: gehört eigentlich nicht so in den Blog, aber es war einfach richtig gut!!

Sonntag, 13. Oktober

Frühstück gab es bei IHOP, einer Kette, die Frühstücksessen serviert. Da Katja am selben Tag wieder fünf Stunden nach L.A. fahren musste, haben wir uns auf den Weg zu Laura gemacht.

Brücke nach Sedona

Nachdem Katja im Auto nach L.A. unterwegs war, sind Laura und ich noch zum Oktoberfest nach Tempe gefahren. Das Oktoberfest war nicht viel größer als das in Cincinnati, aber es gabe Fahrgeschäfte. Jetzt dürft ihr drei mal raten, was wir dort gesehen und gehört haben: Eine deutsche Blaskapelle aus Regensburg. Tempe und Regensburg sind Partnerstädte, bei der Gelegenheit wurde dann auch zusammen gespielt. Die Leute waren begeistert, ich wusste nicht so wirklich wie mir geschiet, aber es war witzig! Das Oktoberfest hatte um acht geschlossen, weshalb wir dann auch wieder nach Hause gefahren sind.

Montag, 14 Oktober

Desert Botanical Garden hieß unser erstes Ziel. Wir sind bei fast dreißig Grad durch den Botanischen Garten gewandert und konnten wirklich riesige Kakteen und hübsche bunte Schmetterlinge sehen. Goldfield Ghosttown hieß unser zweites Ziel am Montag morgen. Die Stadt ist keine echte Stadt, aber liegt mitten im Nirgendwo und ist so wie man sich eine Westernstadt vorstellt! Danach ging es Richtung Tortilla Flats, wo ich bis jetzt die besten Tortillas gegessen habe! Das Restaurant ist echt cool, die Wände sind mit Ein-Dollar-Scheinen gepflastert und an der Bar sitzt man auf Pferdesätteln. Auf dem Rückweg sind wir am Salt River vorbeigefahren, um die Chance auf echte Wildpferde nicht zu verpassen. Laura hatte bereits Glück, aber ich hatte an dem Tag leider keins. Die Schilder und Pferdeäpfel waren aber Beweis genug, dass ich Laura auch so geglaubt habe, dass es sie auch tatsächlich gibt! 😀 Abends hat uns Eman, die ägyptische Hostschwester, etwas aus ihrem Heimatland gekocht und wir haben einen entspannten Abend zusammen verbracht.

Dienstag, 15. Oktober

Laura musste an dem Tag ins College und ich habe die Zeit genutzt, um ein paar Dinge am Laptop zu erledigen und mich zu Hause in Deutschland zu melden. Wir sind danach mit der Bahn Richtung Downtown Phoenix gefahren. Ein muss ich dazu sagen: es lohnt sich nicht. Downtown Phoenix wirkt in manchen Teilen komplett ausgestorben, es gab auch nicht wirklich was zu sehen. Oldtown Scottsdale hingegen ist echt hübsch mit den vielen kleinen Läden und Bars. Zum Sonnenuntergang ging es zum Hole in the Rock, der Ausblick war wunderschön! Zum Abschluss sind wir drei japanisch essen gegegangen.

Wand in Tortilla Flats: Das Gebäude ist einmal abgebrannt und Leute haben Geld geschickt und seit dem werden die Scheine einfach an die Wand gehangen. Es gibt fast keinen freien Fleck an den Wänden!
Eman, Laura und ich im Hole in the Rock mit Blick auf Phoenix (hinten Rechts am Rand vom Bild)

Mittwoch ging es wieder nach Cincinnati für mich! Ich habe die Woche in Arizona (und ein bisschen Utha) richtig genossen und viel gesehen!

Im nächsten Beitrag geht es um eine DHL-Tour an der ich teilgenommen habe und meinen Trip nach Lexington.

Bis dahin!

Eure Hannah

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