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Alles fing eigentlich ganz harmlos an…
Mein Papa sorgte dafür, dass ich einen Zeitungsartikel in unserer Lehrter Lokalzeitung zu lesen bekam, in welchem Herr Matthias Miersch (hiesiger SPD-Direktkandidat) das PPP vorstellte und bei jungen Schülern und Berufstätigen für Bewerbungen warb.
„Was hab ich groß zu verlieren?“ dachte ich mir, als ich meinen Lebenslauf aktualisierte und mich an die Bewerbung setzte. Die Bewerbung bringt zwar viel Arbeit mit sich, aber es hat sich gelohnt.
Was habe ich zum x-tenmal in meinem Leben schmerzhaft erfahren müssen? IMMER ZWISCHENSPEICHERN! Nachdem ich mir drei Stunden (keine Übertreibung) ununterbrochen die Finger für die Bewerbung wund getippt habe, und die Meldung kam „die aktuelle Seite ist leider abgelaufen“, musste ich erstmal ne‘ Stunde (naja ok vielleicht auch nur 25 Minuten) draußen joggen gehen und mich beruhigen. Trotz allem habe ich mich wieder an die Bewerbungsunterlagen gesetzt und von Neuem begonnen.
Nachdem ich meine Bewerbung online an die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), welche für die Kandidatenauswahl sowie die Organisation des Programms zuständig ist, geschickt habe bekam ich ca. zwei Monate später per E-Mail eine Einladung zu einem Auswahltag in Berlin. Somit war die erste Hürde gemeistert. 🙂 THUMBS UP ROFL LOL
Dieser Auswahltag gestaltete sich als eine Art Assessment-Center, in welchem englische Sprachkenntnisse sowie politisches und historisches Hintergrundwissen geprüft wurden. Danach folgte noch ein Einzel-Interview, eine Gruppenarbeit und schließlich das große Warten.
Wiederum zwei Monate später erreichte mich eine E-Mail mit der Nachricht, dass ich im engeren Kreis der Bewerber für meinen Wahlkreis stehe. Das bedeutete, dass nun Frau Dr. Maria Flachsbarth (CDU) darüber entscheidet, welcher Kandidat für ein Jahr in die USA gehen darf.
Kurz darauf rief mich die Sekretärin von Frau Dr. Flachsbarth an und teilte mir mit, dass Frau Dr. Flachsbarth mit Hilfe eines persönlichen Interviews darüber entschieden wollte, wer das heiß begehrte Stipendium des Deutschen Bundestages erhalten sollte.
Folgendes Problem: Ich alter Weltenbummler (naja gut so weit rum gekommen bin ich auch noch nicht) war zu diesem Zeitpunkt bereits in den USA, genauer gesagt in New York, wo ich einen Sprachkurs an einem College besuchte. Nachdem ich mich erfolglos erkundigte, ob Telefonate, Skype-Gespräche oder ähnliches auch möglich wären, musste ich leider feststellen, dass ein Rückflug die einzige Option war.
Soll ich wirklich für ein 30-minütiges Interview zweimal um die halbe Welt fliegen, wichtigen Unterricht in der Sprachschule verpassen und mein Kreditkartenlimit vollkommen ausreizen? Einfache Antwort: JA! Nach der Rückendeckung meiner Eltern, welche ebenfalls der Ansicht waren, dass die Chance auf ein Jahr USA alle Widrigkeiten übertrumpft, buchte ich die Flüge und saß 24 Stunden später bei Frau Dr. Flachsbarth im Wahlkreisbüro. Bei dem Gespräch verschaffte sie sich einen Eindruck von mir, sprach über aktuelle politische Themen sowie historische Entwicklungen in beiden Ländern und wollte meine Motivation für das Programm herausfinden. Kurz danach saß ich auch schon wieder im Flieger von Frankfurt nach NYC.
Zwei Tage später bekam ich einen Anruf einer Berliner Nummer. Nach einem kurzen Stoßgebet und einem Sprint aus dem Klassenzimmer der Sprachschule teile Frau Dr. Flachsbarth mir mit, dass sie mich in die Staaten schicken möchte. 🙂 🙂 🙂
Wie geil ist das denn?! Im Nachhinein habe ich es immer bereut, nicht an einem Schüleraustausch teilgenommen zu haben. Nun darf ich für ein Jahr das Leben und die Leute in den Vereinigten Staaten von Amerika intensiv kennen lernen. Einfach nur WOW!
An dieser Stelle noch einmal vielen herzlichen Dank an meine Patin Frau Dr. Flachsbarth (CDU) für die Nominierung als Junior-Botschafter für den Wahlkreis 47.
Nach meiner Rückkehr nach Deutschland (von der Sprachreise aus New York) stand Ende März auch schon das Vorbereitungsseminar für das Auslandsjahr in Bad Bevensen (Lüneburger Heide) vor der Tür. Zusammengefasst kann ich sagen, dass diese Woche eine Kombination von viel Input (viele Graphen über sämtliche Kennziffern z.B. die Entwicklung der amerikanischen Geburtenrate – hm gibt meiner Meinung nach Wichtigeres aber naja) und sehr coolen Leuten war, die alle eine sehr positive Grundstimmung ausstrahlen (kein Wunder alle werden im August für ein Jahr in die Staaten fliegen).
Bis zum Ausreisedatum, dem 06.08.2019, heißt es nun für mich organisatorische Sachen zu klären. Behördengänge, Impfungen, Besuch des US-Konsulats in Berlin, Versicherungscheck, Kindergeldantrag, internationaler Führerschein und Reisevorbereitungen sind meine nächsten Aufgaben.
Mein nächster Blogeintrag wird dann vermutlich die Mitteilung des Platzierungsortes in den USA (voraussichtlich im Juli) sein. Seid gespannt, wo genau ich mein Jahr verbringen werde!
Kurz und prägnant (in der Männervariante):
Die Bewerbungsphase ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, aber es lohnt sich!!!
Puh, wenn ihr bis hierher durchhalten habt zu lesen – Respekt!
Thanks for reading,
Euer Niko
PS: Bewerbt Ihr euch auch gerade für das nächste PPP oder wollt Ihr einfach genauere Infos zum Ablauf oder Tipps von mir?
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