#8 Auf geht’s nach Cincinnati!

#8 Auf geht’s nach Cincinnati!

Am Freitag ging es für die meisten von uns weiter zu den Platzierungen. Für mich und drei andere hieß das 06:30 Uhr Abfahrt mit dem Supershuttle Richtung Lagardia, einem kleineren Flughafen von New York. Supershuttle ist dabei wie ein Großraumtaxi in Deutschland. Der Fahrer sammelt mehrere Leute auf der Route ein und schmeißt sie dann an unterschiedlichen Punkten wieder raus, wenn das der Fall ist. Cincinnati liegt in der gleichen Zeitzone wie New York City, was schön ist, weil man sich nicht nochmal an eine andere Zeitzone gewöhnen muss, wenn gerade erst angefangen hat sich an die eine zu gewöhnen.

Am Terminal angekommen wurde ich von einer Masse Menschen erschlagen, die alle einchecken oder ihren Koffer aufgeben wollte. Ich habe mich in die Schlange angestellt, von der ich angenommen habe, dass es die richtige ist, aber mit meinem großen Koffer bin ich gleich aufgefallen und eine Dame von DELTA (Fluggesellschaft) hat mir erklärt, dass ich zuerst mein Ticket ausdrucken und dann meinen Koffer einchecken kann. Sie hat mich ein bisschen an die Hand genommen und das war wirklich nett, weil ich so nicht so lange an dem Automaten stehen musste. Die Security war dann eine längere Angelegenheit, weil es wirklich brechend voll war. Um neun Uhr konnte ich dann zu meinem Gate laufen und war froh, als ich mit meinem gekauften overnight oats in einem Stuhl auf den Abflug warten konnte. Im Flugzeug gab es kostenloses WLAN und ich hatte eine nette Sitznachbarin, mit der ich mich etwas unterhalten habe. Junior-Botschaften funktioniert also schon mal! 😉

Nach ca. 2 Stunden Flug bin ich Cincinnati gelandet und wurden bei der Gepäckaufgabe von Colleen empfangen, die mich gleich herzlich umarmt hat.  

Weil ein Unfall auf der Route, die durch die Stadt führen würde war, sind wir einen kleinen Umweg zu ihrem Haus gefahren und ich konnte so leider noch nichts von der Stadt sehen. Die Umgebung ist wirklich grün, in der Nachbarschaft gibt es viele Bäume, was echt schön ist. Jeder Stadtbezirk hat meist ein kleines eigenenes Zentrum mit ein paar Geschäften, wo man die wichtigsten Dinge erledigen kann.

Colleen hat ein eigenes Haus mit Garten und zwei Katzen nördlich vom Stadtkern. Rex und JJ heißen die beiden und sind schon 15 Jahre alt. Rex ist echt neugierig, JJ etwas zurückhaltend, aber beide sind wirklich umgänglich. Katzen sind eigentlich nicht so mein Ding, aber die beiden sind vollkommen in Ordnung. Rex und JJ trinken am liebsten aus dem Waschbecken im Bad und der Badewanne. Wenn ich morgens aufstehe habe ich also meist jemanden, der mir beim Zähneputzen Gesellschaft leistet.. Die beiden sind echt nicht wasserscheu! Ich habe ein eigenes Zimmer mit einem großen Bett, einer Kommode und einem typischen amerikanischem Wandschrank mit Schiebetüren. Auf das Bett muss ich etwas Klettern, was ich so gar nicht gewöhnt bin. Und klein bin ich eigentlich auch nicht (1,72m). 😀 Mein Bett zu Hause ist wirklich viel niedriger und wenn mir ein Kissen (ich habe insgesamt fünf, zwei davon bleiben tatsächlich zum schlafen da) rausfällt, dann komme ich da nicht so einfach dran! Ich warte auf die Nacht, wo ich aus dem Bett falle und Colleen denkt es brechen Leute ins Haus ein.

Rex

Da Colleen ein paar Prüfungen zu absolvieren hat und die nächste Woche wegen ihres neuen Jobs nicht weniger arbeiten kann, werde ich mich dann um ein paar andere Sachen kümmern können, die ich dann in der Collegephase nicht mehr machen muss.

Am Wochenende waren wir am Findlay Market, wo lokale Händler Schmuck, Gemüse, Obst, Kleidung und allgemein Essen anbieten. Es gibt viele leckere Sachen und ich habe zum ersten Mal echte mexikanische Tortillas probiert. Richtig lecker, wahrscheinlich nicht das letzte Mal mexikanisch gegessen! Das gesamte Viertel ist wirklich schön, die Fassaden sind bunt und oft mit riesigen Kunstwerken zusätzlich verschönert. Ich habe mir eine Handcreme und ein Top von Bee Haven gegönnt, weil ich bei den Klamotten wirklich wenig eingepackt habe. Das es hübsch war hat natürlich zur Kaufentscheidung beigetragen! 😉 Die Handcreme hat nur natürliche Inhaltsstoffe und tut echt gut, weil das Wasser hier sehr stark gechlort ist und meine Haut das auf Dauer ohne eine gute Handcreme nicht überstehen wird. Leider typisch für urbane Gegenden.

Blick vom Biergarten am Findlay Market auf die hübschen Häuser des Viertels.
Innerhalb vom Findlay Market gibt es viele Frischwaren wie Käse, Fleisch und Fisch. Durch die Einwanderer aus Deutschland gibt es hier auch frische Bratwurst in vielen Varianten.

Nach Findlay Market haben wir einen kleinen Abstecher zur Northern Kentucky University gemacht, wo wir um den Campus gefahren sind. Es war cool schon mal einen ersten Eindruck vom Campus zu bekommen, obwohl absolut nichts los war. Die Uni liegt in Kentucky, man kann mit dem Auto über den Campus fahren. Es gibt einen Haufen Parkplätze für die Studenten und das Studentenwohnheim ist direkt nebenan. Ich bin aber froh, dass ich bei Colleen wohnen kann, weil an der Uni nicht viel los ist und das öffentliche Verkehrssystem sowieso nicht das Beste ist. Mit dem Bus bräuchte ich zum Beispiel fast 2 Stunden zur Uni und mit dem Auto sind es knapp 40 Minuten, je nach Verkehr. Auf dem Weg von der Uni nach Hause sind wir an einer großen Mall vorbeigekommen, die ich auf jeden Fall mal erkunden muss, wenn ich Zeit habe nach der Uni. Ich habe nämlich gar keine Klamotten für den Winter eingepackt, um Gewicht zu sparen. Der Zwiebellook muss für den Anfang reichen.

Nach der NKU ging es zu Traders Joe’s um ein paar Sachen einzukaufen. Dort haben wir die Tante von Colleen getroffen haben, die dort arbeitet.

Das waren auch schon die ersten Tage in der neuen Heimat! Am Mittwoch geht die Orientierung an der Uni los, wo ich sogar schon mit dem Auto hinfahren kann. Wie das mit meinem Führerschein und dem Auto lief könnt ihr in einem separaten Beitrag lesen. 🙂 Ich kann nur so viel verraten: günstiger als in Deutschland, aber etwas kompliziert, wenn man kein US-Bürger ist.

Die nächsten Tage werden spannend und ich hoffe ich finde die Zeit, um euch etwas mehr auf dem laufenden zu halten!

Liebe Grüße,

Eure Hannah

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