[15] Mein erstes eigenes Auto
11. Oktober
Seit heute bin ich glücklicher Besitzer eines Autos!
Aber ganz langsam und von vorne: Die Autosuche zog sich etwas länger, vor Ort in Livingston gibt es nicht so viel, eigentlich gar nichts, und im Internet war es auch schwierig, da Facebook mal wieder rumnervt, E-Mail nicht so genutzt wird und es ja auch eine Weile dauerte, bis ich eine Telefonnummer hatte. Dann bin ich einfach mal in die nächste Stadt mitgefahren, habe die Händler abgeklappert und bin tatsächlich bei einem fündig geworden. Nach einem zweiten Besuch mit Probefahrt, Nacht drüber schlafen und Rücksprache mit meinen Eltern, war ich mir dann im Klaren: Der solls werden!
Gestern dann der Schock! Ich rief an und es hieß, er sei bereits verkauft! 😮 So plötzlich? Nein. Zwei Stunden rief man mich zurück. Es war ein Versehen, die Kollegin wusste nicht, dass ich der Käufer bin. Puh, ich dachte schon, ich muss von vorne anfangen.
Am heutigen Freitag wechselte dann das Gefährt seinen Eigentümer! 🙂
Das erste Mal Tanken klappte dann nicht sofort. Ich dachte natürlich, ich hätte was falsch gemacht, aber auch der Freund, der mich gefahren hatte, bekam es nicht hin. Es stellte sich heraus, dass es ein Systemfehler war und ich gar nichts für konnte. Schließlich bekam ich aber meinen Sprit und ich konnte stolz heimfahren.
Nachmittags schloss ich gleich die Versicherung für das Auto ab und meldete es kurz vor Feierabend an.
Columbus Day – 14. Oktober
Heute war der erste Tag, an dem ich alleine arbeitete. Natürlich kamen heute lauter Sonderfälle. Die Gäste müssen sich verabredet haben, denn es kamen alle gleichzeitig. Ich rief dann Kollegen an, um nicht gleich meine Vorgesetzte am Apparat haben zu müssen. Die konnten mir glücklicherweise helfen und kamen auch vorbei um nach dem Rechten zu sehen. Ein dickes Dankeschön an Nicole und Terry!
15. Oktober
Mit Freunden besuchte ich eine Vorstellung der Universitätstheatertruppe, bei der auch eine unserer Japanerinnen mitspielte. Ein unterhaltsamer Abend mit zwei kleinen Stücken.
16. Oktober
Beim Autokauf hatte ich ausgehandelt, dass ich eine neue Windschutzscheibe erhalte, denn die alte hatte einen Riss quer von einer zur anderen Seite. Ich sollte um neun Uhr in der Früh da sein und man gab mir eine Adresse, die ich aufsuchte. Es war ein Schrottplatz und ich war skeptisch, aber es war eine neue Scheibe, die auf mein Auto wartete. Man gab mir dort aber die Auskunft, dass es vor zwölf nicht ginge. Toll, da läuft die Kommunikation. 🙁 Die Zeit verbrachte ich mit Einkaufen und in einem Antiquitätenladen.
Der Austausch dauerte dann auch noch eine Weile, währenddessen ich den Schrottplatz erkundete und mich ein bisschen wie den drei Fragezeichen fühlte. Die Bezahlung war aber reibungslos geklärt worden und so konnte ich problemlos mit neuer Aussicht heimkehren.
17. Oktober
Abends kellnerte ich bei einer Veranstaltung der Universität. Das Besondere daran? Es war ein Etikettekurs, um Studenten, die bald fertig werden, auf Geschäftsessen vorzubereiten.
Nachdem viele Amerikaner irgendwo essen, aber nicht mehr am Tisch, nur mit Fingern und Gabel essen, das Messer nur noch zum Schneiden verwenden, und immer der Fernseher oder das Handy dabei ist, hatten sie letzte Woche eine theoretische Erläuterung über die kontinentale Art zu speisen und nun folgte die Praxis.
Gut gekleidet war erst ein Empfang mit Häppchen und dann das Essen zu bewältigen. Ich musste immer wieder schmunzeln, denn da wurde doch mal aufs Handy gelugt oder eine Hand ruhte doch wieder auf dem Oberschenkel. Andererseits muss man sich auch fragen: Wie steht es um die Tischensitten bei uns in Europa?