[24] Bevor es zu den Yankees geht

[24] Bevor es zu den Yankees geht

Ein Geburtstag

14. Dezember

Nicht schon wieder! 🙁 Ich bin mal wieder nach meinem Wecker eingeschlafen… Also husch, husch fertig machen und auf nach Montgomery, AL. Heute war der große Tag! Ein einmaliges Ereignis! Ein historisches Datum: Der Staat Alabama feierte sein 200-jähriges Bestehen!
Als ich eine Stunde nach Beginn ankam, war die Parade leider vorüber… 🙁 aber Weinen über vergossene Milch bringt nix, also lieber schauen, was es sonst gibt.
Rund um das Kapitol klapperte ich die zahlreichen Stände zu Kultur und Geschichte, von Vereinen und Wirtschaft ab. Ich besuchte das Kapitol (das auch erstes Kapitol der Südstaaten war), die Kirche in der Martin Luther King Pastor war, das Alabamamuseum im Staatsarchiv und das erste Weiße Haus der Konföderierten.

Eine Egreniermaschine (engl.
cotton gin), die die Baumwolle
von den Samen trennt;
diese Erfindung machte den Baumwollanbau in den USA
profitabel und führte
zu den großen Sklavenplantagen
Von historischen Uniformen
bis zu moderner Technik
Das erste Weiße Haus der Konföderierten,
bevor Richmond, VA Hauptstadt wurde

Nachmittags enthüllte die Gouverneurin noch 16 Granitsteine mit Bronzetafeln, die Stationen der Geschichte Alabamas zeigen. Als ich später das Festgelände verließ, brummte mir der Kopf vor lauter Geschichte… 😀 Bevor ich allerdings ging, lauschte ich vor dem Kapitol noch verschiedenen Sängern und Bands aus Alabama.
Insgesamt waren aber weniger Leute da, als ich erwartet hatte. Es hatte eher den Eindruck eines jährliches Straßenfest für mich.

Herzlichen Glückwunsch…
…mein Alabama!

Die Hauptstadt des Südens

16. Dezember

Am Montag verließ dann auch ich Livingston. Ich fuhr gen Nordosten nach Atlanta, GA, wo ich mich für zwei Nächte bei Jonas, einem anderen PPPler, einquartierte. An dieser Stellen vielen lieben Dank für die Gastfreundschaft!
Die Fahrt dauerte eine Stunde länger, weil ich in eine andere Zeitzone fuhr 😉 und dann befand ich mich plötzlich auf Vorortautobahnen mit teilweise bis zu sieben oder acht Fahrstreifen (in nur eine Richtung wohlgemerkt!) – das sind fast mehr als Livingston überhaupt Straßen hat… 😀

Leb wohl, bis bald, Livingston!
17. Dezember

Jonas und ich fuhren am nächsten Morgen mit der U-Bahn in die Innenstadt der Hauptstadt Georgias. Wir liefen durch den Olympiapark und steuerten direkt die Coca-Cola-Welt an. Wir tauchten ein in die rote-weiße Welt des süßen, braunen, sprudeligen Getränks mit dem gutgehüteten Rezept, der bunten Werbevielfalt und dem suggerierten tollen Gefühl, dass durch Coca-Cola die Welt besser würde. Wir schossen Fotos mit dem Eisbären und labten uns am Schluss dann natürlich dort, worauf alle Besucher heiß sind: die Trinkbrunnen!
In der Halle konnte man Getränke des Konzerns von allen Kontinenten der Erde probieren. Da war die Gurkensprite aus Russland, der Mezzo-Mix und das Bonaquawasser mit Apfel-Birne-Geschmack aus Deutschland oder eine als Ginger Ale mit Beeren beschriebene Erfrischung aus Brasilien. Besonders gut schmeckten mir die fruchtigen, exotischen Limonaden aus Afrika, am schlechtesten schnitten die seltsamen Brausen aus Fernost ab.
Natürlich gab es auch die normalen, weltweiten Colas und Getränke, aber auch zwei Winter-Weihnachts-Spezials: Lebkuchencola und Buttertoffeesprite, die jedoch beide nicht so berauschend waren.

Der Bär sieht irgendwie
etwas komisch aus… 😀
Achso, na dann:
Wem die normalen Dosen und
Flaschen zu profan sind
Auf in den Kampf!

Gut gezuckert verließen wir das Gebäude und liefen wieder durch den Olympiapark, der jedoch längst nicht so groß ist wie der in München. Im Park gab es einen deutschen Weihnachtsmarkt, der allerdings um die Mittagszeit und wegen des schlechten Wetters sehr mau besucht war. Mit seinen Holzhütten, grünen Zweiggirlanden und Sternen in den Giebeln sah er wirklich authentisch aus. Wir sahen Lebkuchen, Currywurst und Glühwein aus Deutschland, es war aber alles sehr teuer, ein LKW (LeberKasWecken) sollte 9$ kosten… Immer wenn hier in Amerika irgendetwas deutsches angeboten wird, habe ich das Gefühl, dass der Preis automatisch mindestens verdoppelt wird. Wir aßen dann doch lieber im nahen CNN-Zentrum.

Die amerikanische Schuldenuhr:
23 Bio. $ – da scheinen Deutschlands 1,9 Bio. € klein

Danach gingen wir weiter zum Staatskapitol von Georgia, das allerdings geschlossen war, weil es zu spät war oder Samstag, wir wissen es nicht so genau. Wir kehrten dann heim, denn es war kalt, windig und ungemütlich.

Das Staatskapitol Georgias mit goldener Kuppel
18. Dezember

Der nächste Tag war auch schon mein letzter in Atlanta. Da Jonas mit seiner Gastfamilie schon mittags flog, fuhr ich alleine in die Stadt und suchte nochmal das CNN-Zentrum auf, wo ich an ein einer Studioführung teilnahm. Im Gebäude, das das Hauptquartier des ersten reinen Nachrichtensenders der Welt beherbergt, gab es früher mal eine Eislaufbahn, einen Vergnügungspark und einen Nachtklub, von denen aber nichts die Zeit überlebt hat.

Mit der Rolltreppe in die Welt
der Nachrichten
Heute war schöneres Wetter
in der Olympiastadt von 1996

Anschließend traf ich mich mit Caro, einer anderen PPPlerin aus Atlanta, die mich mit zum Flughafen nahm, da sie eh hinfuhr, um ihre Gasteltern abzuholen. Nach rund zwei Stunden in der Luft landete ich in Philadelphia, PA und fiel meiner Tante Elisabeth in die Arme.

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