Wo ich gelandet bin – Livingston
Livingston liegt im Westen Alabamas und hat ungefähr 3.500 Einwohner. Es ist Kreissitz als auch größter Ort des Sumter Countys. Bennannt ist die Stadt übrigens nach Edward Livingston, einem Politiker (u. a. Bürgermeister von New York und Außenminister der USA) in der Anfangszeit der USA.
In Deutschland hätte der Ort höchstens einen Bäcker oder ein Wirtshaus, hier dagegen gibt es mehrere Supermärkte und Gemischtwarenhändler, Restaurants (wenn auch fast ausschließlich Fast-Food-Ketten), Frisöre und Nagelstudios, Anwaltskanzleien, Bankfilialen und Versicherungsbüros, Tankstellen, ein paar andere Läden, eine Bücherei, eine Post, eine Stadtpolizei, ein Kino, eine Bar und zig Kirchen. Es mag durch den Status als County Seat und die Anwesenheit der Universität vielleicht mehr geben als in vergleichbaren Städten der USA, dennoch glaube ich, dass hier auf dem Land mehr gibt als in Deutschland. Naja, in einem Jahr kann ich das sicher besser beurteilen.
Sumter County
Ein County ist von den Aufgaben vergleichbar mit dem deutschem Landkreis.
Sumter County ist fast viereinhalb mal so groß wie der Bodensee, besitzt aber nur etwa 12.700 Einwohner, weniger als zweimal Offenhausen. Hier ist Thomas Sumter Namensgeber, einem General im Unabhängigkeitskrieg und Politiker.
Sumter County gehört zum sogenannten Black Belt, der seinen Namen wegen der dunklen, furchtbaren Böden trägt. Dadurch wurden hier die großen Baumwollplantagen angelegt, die hohe Sklavenzahlen nach sich zogen, weswegen Afroamerikaner hier in der Mehrheit sind. Tatsächlich leben in Sumter County 73% Schwarze und 26% Weiße (Livingston: 61% schwarz/38% weiß).
Sumter County ist einer der wirtschaftlich schwächsten Countys Alabamas. Da Alabama zu den ärmsten Staaten der USA zählt, dürfte es wohl eine der ärmsten Gegenden der gesamten Vereinigten Staaten sein. Abzulesen ist das beispielsweise an den Spritpreisen. Hier kostet die Gallone (3,78 Liter) etwa 2,30-2,40 $ (0,62 €/l), in New York sagte man uns, dass Sprit in Amerika durchschnittlich 2,86 $ (0,76 €/l) kostete.
Politisch wählt der County seit mindestens 1904 fast immer die Demokratische Partei (Ausnahmen: 1948 und 1964), wobei man dazu sagen muss, dass bis in die 1960er Jahre die Demokraten in den Südstaaten die Vormachtstellung innehatten (Solid South).
Ich empfehle, gerade für die folgenden Bilder, Google Maps aufzurufen, um sich einen besseren Überblick verschaffen zu können. Es funktioniert auch Google Street View.
Das Court House, Sitz von Kreisverwaltung und -gericht, aus dem Jahr 1902
Rund um das Kreishaus
Altes Rathaus (City Hall) 
Partie an der Franklin Street mit dem Kino, am linken Rand kommt das alte Rathaus 
Blick in die Kolonnade des oberen Bildes 
Partie an der Franklin Street bei Nacht 
Fassaden an der Washington Street 
Hof, den man im oberen Bild sieht, bei Nacht
Weitere Orte in der Stadt
Monroe Street 
Brass Monkey – einzige Bar der Stadt in der Monroe Street 
Handelskammer, Stadtpolizei und -gericht 
Rathaus (City Hall) im ehemaligen Bahnhof;
auf der Bahnstrecke herrscht reger Verkehr
Friedhof
